Pressemitteilung | Stiftung Ökologie & Landbau

Schwarz auf weiß: Ökolandbau leistet mehr

(Bad Dürkheim) - Es gibt inzwischen zahlreiche wissenschaftliche Nachweise für die Umweltleistungen des ökologischen Landbaus. Das präsentiert die Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) in der neuesten Ausgabe Nr. 2/2002 ihrer vierteljährlich erscheinenden Fachzeitschrift ÖKOLOGIE & LANDBAU. Verschiedene Beiträge des Schwerpunktthemas "Externe Kosten und Leistungen der Landwirtschaft" zeigen auf, dass die intensive konventionelle Landwirtschaft enorm hohe externe Kosten verursacht, die die Gesellschaft in Zukunft immer weniger zu tragen bereit sein wird. Noch zahlt jeder Konsument dreimal für seine Lebensmittel: an der Kasse, als Steuerzahler für die Subventionierung der Landwirtschaft und schließlich für die Beseitigung der Schäden, die der Gesellschaft durch die vorherrschende Form der Landbewirtschaftung entstehen. Dagegen überwiegt beim ökologischen Landbau der Wert der extern erbrachten Leistungen den der externen Kosten bei weitem.

Der ökologische Landbau ist energiesparender. Wie das Institut für organischen Landbau an der Universität Bonn berechnet hat, beträgt die flächenbezogene Energieersparnis durch ökologischen Landbau im Vergleich zur konventionellen Variante 65 Prozent. .. ist klimaschonender: Die flächenbezogenen klimawirksamen Kohlendioxid-Emissionen sind um etwa 60 Prozent geringer. Auch bei den Ammoniak-Emissionen schneidet der Ökolandbau besser ab. Gründe sind der geringere Viehbesatz, das Verbot von Massentierhaltungen, die Begrenzung von Fremdfuttermittelzukäufen und von stickstoffhaltigen Düngemitteln. .. führt zu deutlich geringeren Nitratgehalten im Boden: Durch ökologische Bewirtschaftung konnte beispielsweise in einem niederrheinischen Wasserschutzgebiet die Nitratrestmenge um 55 Prozent im Vergleich zu konventioneller Bewirtschaftung abgesenkt werden.

Der ökologische Landbau weist bis zu sechsfach höhere Artenzahlen der Begleitflora auf den Äckern auf, wie zahlreiche Studien zeigen. Bei ökologisch bewirtschaftetem Dauergrünland fanden sich um 25 Prozent höhere Artenzahlen. Für elf Tiergruppen wurden höhere Aktivitätsdichten im ökologischen Ackerbau gefunden. .. trägt mit seiner Vielfalt der Anbaukulturen, artenreichen Grünlandbeständen, Feldgehölzen, Hecken- oder Teichanlagen zum Erhalt und zur Prägung eines harmonischen Landschaftsbildes bei. Am Schweizer Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) wurde nachgewiesen, dass eine reichhaltige Landschaftsausstattung erst in der Kombination mit Biolandbau zu einer deutlich höheren Abundanz von Nützlingen wie Laufkäfern und Spinnen beitragen kann. Dies hat positive Auswirkungen auf die Schädlingsregulierung.

Die Vorteile des ökologischen Landbaus im Vergleich zu anderen Verfahren der Landbewirtschaftung sind offenkundig - er ist somit als Leitbild geeignet für eine nachhaltige und naturschutzverträgliche Landwirtschaft, die auch zukünftigen Generationen sauberes Wasser, gesunde Böden und Nahrung bereitstellen kann.

Quelle und Kontaktadresse:
Stiftung Ökologie & Landbau Weinstr. Süd 51 67098 Bad Dürkheim Telefon: 06322/8666 Telefax: 06322/989701

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