Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

Sechs Stunden Warnstreik bei der Saarbahn

(Frankfurt am Main) - Ab 12.55 Uhr standen heute (20. Mai 2009) die Züge der Saarbahn GmbH still. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ihre Mitglieder zu einem sechsstündigen Warnstreik bei der Saarbahn aufgerufen. Zuvor hatte sie mehrmals versucht, sich mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband Saar (KAV Saar) zu einigen. Dabei signalisierte die GDL sogar Kompromissmöglichkeiten beim Entgelt sowie bei den Zulagen.

KAV Saar hat kein Interesse an Einigung

"Der KAV Saar und die Saarbahn haben nun aber endgültig bewiesen, dass sie kein Interesse an einer Einigung mit der GDL haben", erklärte heute (20. Mai 2009) der Leiter der GDL-Tarifabteilung Thomas Gelling. Zwar erhielt die GDL gestern (19. Mai 2009) ein Angebot zu weiteren Tarifverhandlungen. Inhaltlich sah der Arbeitgeber aber außer bei kosmetischen Punkten keinen Verhandlungsspielraum. Insbesondere weigerte sich der KAV Saar, die Kernforderung der GDL, eine leistungs- und verantwortungsgerechte Bezahlung der Saarbahn-Lokomotivführer, zu erfüllen. Die GDL fordert das Einstiegsentgelt für Lokomotivführer bei der Deutschen Bahn AG, 2 250 Euro monatlich. Der Arbeitgeber bot dagegen nur 2 015 Euro. Außerdem ist der Arbeitgeber nicht bereit, die massiven gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die Arbeit im Schicht- und Wechseldienst durch einen Zeitzuschlag für Nachtarbeit auszugleichen.

"Wir haben alle Möglichkeiten genutzt, eine Einigung auf dem Verhandlungsweg zu erzielen. Wir waren jederzeit gesprächsbereit, haben Kompromissvorschläge gemacht und auf die Zusagen des KAV Saar vertraut. All das hat uns keinen Schritt weiter gebracht", so Gelling.

ver.di-Niveau ist nicht Maßstab für die GDL

Der Arbeitgeber nimmt allein das mit ver.di vereinbarte Tarifniveau zum Maßstab. Dieses ist aber nicht der Maßstab der GDL! "Wenn die ver.di-Mitglieder mit der Tarifpolitik ihrer Gewerkschaft einverstanden sind, dann ist das ihre Entscheidung", erklärte Gelling. Die GDL erwarte aber von ver.di, dass sie sich im Tarifkonflikt zwischen Arbeitgeber und GDL neutral verhalte und nicht weiter Partei für den Arbeitgeber ergreift.

Die GDL-Mitglieder wollen eine andere Tarifpolitik! Die GDL steht für eine andere Tarifpolitik und ist bereit, diese mit allen legalen Mitteln durchzusetzen! Heute (20. Mai 2009) beantworteten die GDL-Mitglieder die Mauer-Taktik des Arbeitgebers mit einem sechsstündigen Warnstreik. Das Ziel der GDL ist und bleibt der Abschluss eines Lokomotivführertarifvertrages für die Saarbahn, mit dem die Arbeit, die Leistung und die Verantwortung der Saarbahn-Lokomotivführer fair vergütet werden. Lenkt der Arbeitgeber nicht endlich ein, wird es weitere Antworten der GDL-Mitglieder geben.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Gerda Seibert, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Baumweg 45, 60316 Frankfurt am Main Telefon: (069) 405709-0, Telefax: (069) 405709-129

(el)

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