Pressemitteilung | Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW)

Seehofer verspielt Vertrauen von Verbrauchern und Landwirten / Gentechnikgesetz-Entwurf richtet sich gegen Unternehmen, die ohne Gentechnik arbeiten

(Berlin) - "Für uns hat er seine Glaubwürdigkeit verloren", geht Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft hart mit Minister Seehofer ins Gericht: In zahlreichen Gesprächen mit Landwirten und Lebensmittelverarbeitern, die ohne Gentechnik arbeiten, zeigte Minister Seehofer nicht nur Verständnis für deren Anliegen, sondern äußerte selbst große Bedenken gegenüber der Agro-Gentechnik. Gerade die Probleme von Bio-Unternehmen erkannte der Minister im Gespräch an und versprach, diese bei der Novellierung des Gentechnikgesetzes zu beachten.

Doch nichts von alledem: "Jeder Schritt, vom Entwurf des Eckpunktepapiers, über das Eckpunktepapier selbst bis hin zum jetzt vorliegenden Gesetzentwurf verschlechtert die Situation für Unternehmen, die ohne Gentechnik arbeiten und damit auch für den Verbraucher", so Löwenstein. "Es bleibt nur eine Bewertung: Seehofer ist vor der Agro-Gentechnik-Industrie und den Gentechnik-Befürworten in der Union eingeknickt.“

Um innerparteilichem Streit aus dem Weg zu gehen, stellt er eigene Ambitionen über sachlich notwendige Entscheidungen. Damit gefährdet er mit der Bio-Branche nicht nur einen nachhaltigen und boomenden Wirtschaftszweig, er richtet sich auch gegen die Mehrzahl der Verbraucher.

„Auf der Grünen Woche 2006 versprach Seehofer, er wolle sich nicht an seinen Worten, sondern an seinen Taten messen lassen. Sollte der jetzt vorliegende Entwurf am Ende das neue Gentechnikgesetz werden, könne man die Bilanz nur verheerend nennen“, meinte der BÖLW-Vorsitzende.

Man müsse nun gespannt sein, ob die SPD zu ihrem Wort steht, ein solches Gentechnikgesetz abzulehnen. Denn schließlich habe die SPD genau dort Kritik am „Eckpunktepapier“ zum Gentechnikgesetz geäußert, wo auch die Ökologische Lebensmittelwirtschaft Änderungsbedarf festgestellt hatte.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW) Pressestelle Marienstr. 19-20, 10117 Berlin Telefon: (030) 28482-300, Telefax: (030) 28482-309

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