Pressemitteilung | Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)

Sehbehindertentag am 6. Juni: Spitzenverbände der Sehbehinderten und des Hotel- und Gaststättengewerbes werben für Barrierefreiheit

(Bonn) - „Die Welt mit anderen Augen sehen – Sehbehinderte auf Reisen“ ist das diesjährige Motto des Sehbehindertentages am 6. Juni. Bundesweit werden der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und seine 20 Landesverbände dieses Jahr pünktlich zum Beginn der Urlaubssaison durch vielfältige Aktionen auf die Schwierigkeiten hinweisen, die Sehbehinderte beim Reisen und am Urlaubsort haben.

Schwerpunkt der diesjährigen Aktion ist, Betreiber von Hotels und Gaststätten über Möglichkeiten zur sehbehindertengerechten Gestaltung ihrer Häuser zu informieren. „Nur ein verschwindend kleiner Teil der als behindertengerecht bezeichneten Hotels und Gaststätten in Deutschland entspricht auch den Anforderungen der über 500.000 Sehbehinderten in Deutschland. Wir wollen dafür werben, dass Sehbehinderte mit ihren Belangen zukünftig deutlich besser Berücksichtigung finden und haben deshalb eine Kurzinformation erstellt, in der die wichtigsten Punkte für eine sehbehindertengerechte Gestaltung von Hotels und Gaststätten aufgeführt sind. Sie ist bei unseren Landesvereinen unter der Telefonnummer 01805/ 666 456 erhältlich“, so Hans-Dieter Später, der selbst sehbehinderte Geschäftsführer des DBSV.

Unterstützt wird die Initiative auch vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA): „Die Hoteliers und Gastronomen in Deutschland haben in den letzten Jahren bereits sehr viel für verschiedene Behindertengruppen geleistet“, so DEHOGA-Präsident Ernst Fischer in Berlin. „Dabei ist es mit vielfältigen, aber wenig kostenaufwendigen Maßnahmen möglich, vor allen Dingen sehbehinderten Menschen den Aufenthalt in Hotels und Gaststätten zu erleichtern. Die Hoteliers und Gastronomen sind Dienstleister für alle Gäste in Deutschland. Deshalb wird der DEHOGA die Anregungen des DBSV gerne aufnehmen und an seine über 80.000 Mitglieder weitergeben“, begründet Ernst Fischer das Engagement seines Verbandes im Rahmen des Aktionstages.

Neben der barrierefreien Gestaltung von Hotels und Gaststätten werden im Rahmen des Aktionstages auch alle anderen Schwierigkeiten thematisiert, die das Reisevergnügen der Sehbehinderten oft stark trüben. Entsprechend vielfältig sind die Aktionen der Blinden- und Sehbehindertenverbände am 6. Juni. So präsentieren viele Vereine touristische Angebote ihrer Region, die auch für Sehbehinderte interessant sind. Andere Vereine bieten an diesem Tag spezielle Stadtführungen für Sehbehinderte an. In einigen Regionen sind Journalisten eingeladen, mit einer Simulationsbrille, die eine Sehbehinderung simuliert, eine Reise zu wagen oder eine touristische Attraktion wie z.B. einen Zoo zu besuchen.

Der jährlich am 6. Juni stattfindende Sehbehindertentag wird als Aktionstag von den über 50 Organisationen der Sehbehinderten und ihrer Förderer in Deutschland genutzt, um auf die speziellen Belange dieser Behindertengruppe hinzuweisen. Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland sind sehbehindert, d.h., dass sie trotz Brille über weniger als 30 Prozent der normalen Sehkraft verfügen. Besonders ältere Menschen sind von einer Sehbehinderung betroffen, zumeist infolge einer degenerativen Erkrankung der Netzhaut.

Die nächstgelegene Kontaktstelle des DBSV und seiner Landesvereine ist unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer 01805- 666 456 (0,12 €/Minute) zu erreichen. Hier erhalten Sehbehinderte und ihre Angehörigen Informationen zu Hilfsmitteln und spezielle Beratung.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) Bismarckallee 30, 53173 Bonn Telefon: 0228/955820, Telefax: 0228/357719

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