Sehrbrock: Braun-Vorschlag widerspricht jeder tarifpolitischen Logik
(Berlin) - Zum Vorschlag des DIHK-Präsidenten Ludwig Georg Braun, eine Basisvergütung für Auszubildende von 270 Euro einzuführen, erklärte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock am 01. August 2005 in Berlin: "Ebenso wie Tarifverträge sind Ausbildungsvergütungen aus gutem Grund differenziert: Sie berücksichtigen Schulausbildung und Ausbildungsanforderungen ebenso, wie wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Branchen und Unternehmen. Dies alles über Bord zu werfen und einem Einheitslohn das Wort zu reden, widerspricht jeder tarifpolitischen Logik.
Aber damit nicht genug: Ludwig Georg Braun begründet die Höhe der 'Basisvergütung' von 270 Euro damit, dass dies der Vergütung bei öffentlich geförderter Ausbildung entspreche. So nicht, Herr Braun: Erst führen die unzureichenden Ausbildungsanstrengungen der Wirtschaft dazu, dass Ausbildung öffentlich gefördert werden muss und dann fordern Sie, dies zum Maßstab der betrieblichen Ausbildungsvergütung zu machen.
Anders herum wird ein Schuh daraus: Unternehmen müssen mehr jungen Menschen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt bieten und dabei deren Anteil am wirtschaftlichen Erfolg berücksichtigen. Auszubildende sind keine Bittsteller - heute nicht und erst recht nicht morgen, wenn die Unternehmen wieder über Fachkräftemangel klagen werden. Lassen wir es erst gar nicht so weit kommen!"
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin
Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Breites Bündnis: Zukunftsinvestitionen sichern – Schuldenbremse reformieren!
- DGB warnt vor weiterem Anstieg bei Menschen ohne Berufsabschluss – 8-Punkte-Programm für mehr Fachkräfte vorgelegt
- Die CDU-Kreistagsfraktion im Landkreis Barnim will eine Arbeitspflicht für Bürgergeld-Beziehende einführen - Sie setzt dafür offenbar auf die Stimmen der AfD - Der DGB Berlin-Brandenburg kritisiert beide Sachverhalte scharf