Sehrbrock: Deutschland ist keine Bakschisch-Republik

(Berlin) - Zum internationalen „Tag des öffentlichen Dienstes“ am 23. Juni sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock am Sonntag (22. Juni 2008) in Berlin:

„Ein effektiver öffentlicher Dienst, der sich als Dienstleister der Bürgerinnen und Bürger versteht, ist weltweit noch längst keine Selbstverständlichkeit. In vielen Ländern kommen nur diejenigen zum Zug, die `Beziehungen´ zur öffentlichen Verwaltung pflegen oder ihren Wünschen mit finanziellen Zuwendungen Nachdruck verleihen können.

Nicht nur am `Tag des öffentlichen Dienstes´ sollten wir froh sein, dass Deutschland keine Bakschisch-Republik ist. Auch wenn er vor diversen Herausforderungen steht, so zeichnet sich der öffentliche Dienst doch grundsätzlich durch Verlässlichkeit, Berechenbarkeit und Überprüfbarkeit aus. Allen Bürgerinnen und Bürgern steht es offen, gegen Entscheidungen der Verwaltung rechtlich vorzugehen. Auch das ist weltweit keine Selbstverständlichkeit.

In diesem Sinne sind Öffentliche Dienstleistungen ein Grundpfeiler des europäischen Sozialmodells und Garant für den territorialen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt. Mit ihrem Engagement tragen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes wesentlich dazu bei. Deshalb sind öffentliche Dienstleistungen nicht beliebig privatisier- oder ersetzbar. Der Zugang zu Bildung, Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln muss für alle Menschen möglich sein.“

Im Jahr 2003 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den „Tag des öffentlichen Dienstes“ in die UN-Liste der Internationalen Tage aufgenommen. Sie tat dies in der Absicht, den Wert und die Bedeutung des öffentlichen Dienstes für die Gesellschaft bewusst zu machen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand Axel Brower-Rabinowitsch, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: (030) 24060-0, Telefax: (030) 24060-324

(el)