Sehrbrock: Einbrüche auf dem Ausbildungsstellenmarkt
(Berlin) - "Das neue Ausbildungsjahr 2002/2003 ist jetzt gerade zwei Monate alt und schon jetzt ist klar: Die Ausbildungsplatzsituation wird sich weiter verschlechtern", kommentierte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock am 6. Dezember in Berlin die aktuellen Zahlen auf dem Ausbildungsstellenmarkt.
Gerade die westdeutsche Wirtschaft ziehe sich immer mehr aus ihrer Verantwortung zurück, so Sehrbrock. Den 231.642 Bewerberinnen und Bewerbern (Vorjahr 235.611) stünden zwar 257.515 (Vorjahr 304.370) betriebliche Ausbildungsplätze gegenüber. Dies seien jedoch 46.855 weniger betriebliche Ausbildungsstellen bei lediglich 3.969 weniger Bewerberinnen und Bewerbern als im Vorjahresmonat.
In Ostdeutschland stehen 90.716 Bewerberinnen und Bewerber lediglich 24.740 betrieblichen Ausbildungsstellen gegenüber. "Mehr als drei junge Menschen konkurrieren dort um einen betrieblichen Ausbildungsplatz", sagte Sehrbrock.
Bundesweit stand den 322.358 Bewerberinnen und Bewerbern Ende November insgesamt ein Angebot von 282.255 gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen gegenüber. Das sind 47.951 (14,5 Prozent) weniger als im Vorjahr und sogar deutlich weniger als vor zwei Jahren.
"Die sich vergrößernde Ausbildungslücke und die sich weiter verfestigende Schieflage in den östlichen Bundesländern belegen, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt", sagte Sehrbrock. "Als erstes wird der DGB deshalb zusammen mit den Gewerkschaften alle Betriebs- und Personalräte auffordern, sich in Zusammenarbeit mit den Jugendvertretungen dieses Problems anzunehmen. Gleichwohl bleibt für uns die faire Finanzierung des betrieblichen Teils der Berufsausbildung auf der Tagesordnung".
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
Henriette-Herz-Platz 2
10178 Berlin
Telefon: 030/24060-0
Telefax: 030/24060-324
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Breites Bündnis: Zukunftsinvestitionen sichern – Schuldenbremse reformieren!
- DGB warnt vor weiterem Anstieg bei Menschen ohne Berufsabschluss – 8-Punkte-Programm für mehr Fachkräfte vorgelegt
- Die CDU-Kreistagsfraktion im Landkreis Barnim will eine Arbeitspflicht für Bürgergeld-Beziehende einführen - Sie setzt dafür offenbar auf die Stimmen der AfD - Der DGB Berlin-Brandenburg kritisiert beide Sachverhalte scharf