Sehrbrock: Reformstau im Bildungssektor auflösen
(Berlin) - Zum Bildungsreport der OECD erklärte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock am 14. September in Berlin: "Die Investitionen in Bildung und Wissenschaft liegen in Deutschland deutlich unter dem nötigsten Finanzbedarf, um mehr gutausgebildete junge Fachkräfte, mehr Hochschulabsolventinnen und -absolventen und eine bessere Allgemeinbildung und Weiterbildung zu erreichen. Ich hoffe, dass jetzt nicht wieder alle Beteiligten in einer Art "same procedure as last year" jammern, um dann zur Tagesordnung überzugehen.
Wir müssen den Reformstau im Bildungssektor auflösen. Wir können nicht mehr darüber hinweg sehen, dass wir beispielsweise bei den Bildungsausgaben pro Schüler, wie insgesamt bei den öffentlichen Aufwendungen für das Bildungssystem, unter dem internationalen Standard und hinter Staaten wie Island, Belgien oder Dänemark liegen. Irland beispielsweise investiert zurückhaltender in die Verkehrsinfrastruktur und stark in das Bildungssystem: Das wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus.
Die Folgen in Deutschland: Die Kultusminister haben sich zwar auf Bildungsstandards verständigt, sind aber zu zögerlich beim Ausbau leistungsfähiger Ganztagsschulen, die internationalen Vergleichen standhalten können. Dazu gehören bessere Lernbedingungen, die eine sinnvolle Förderung von Kindern ermöglicht und Strukturen, die den Eltern die Erwerbstätigkeit erleichtern.
Wir müssen jetzt reformieren, damit wir eine bessere Qualifizierung der nachwachsenden Generation erreichen. Der Blick auf die Minimierung von Kosten, der in vielen Betrieben vorherrscht, verhindert Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Gerade Klein- und Mittelbetriebe brauchen externe Impulse und Hilfen, um ihre Beschäftigten fit zu machen für neue Anforderungen.
Zweieinhalb Jahre nach dem Ende des Forums Bildung schlummern viele Vorschläge in den Schubladen, die Wissenschaftler, Wirtschaftsverbände, Kirchen und Bildungsexperten der Gewerkschaften gemeinsam mit Bildungspolitikerinnen und -politikern aus Bund und Ländern entwickelt haben. Es ist höchste Zeit, diese Vorschläge wieder hervor zu holen und umzusetzen."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin
Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324
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