Sehrbrock: Steuersenkungen wĂŒrden Milliarden-Pakete fĂŒr Hochschulen und Forschung gefĂ€hrden
(Berlin) - Ingrid Sehrbrock wertet es als "positives Signal, dass nach monatelangen Verhandlungen die Vereinbarung zum Hochschulpakt II auf den Weg gebracht worden ist." Die stellvertretende DGB-Vorsitzende warnt jedoch vor einem Scheitern der Milliarden-Pakete fĂŒr Hochschulen und Forschung, sollte es nach der Bundestagswahl zu massiven Steuersenkungen kommen.
"Wer sich ĂŒber die zusĂ€tzlichen Vereinbarungen zur Finanzierung unseres Bildungssystems freut, sollte einen Blick aufs Kleingedruckte werfen. In der Protokollnotiz zu den BeschlĂŒssen steht deutlich: Nur wenn Bund und LĂ€nder kĂŒnftig ĂŒber genĂŒgend Einnahmen verfĂŒgen, werden die Milliarden fĂŒr unsere Hochschulen auch wirklich ankommen", sagte Sehrbrock am Freitag (5. Juni 2009) in Berlin. "Alle WahlkĂ€mpferInnen sollten deshalb jetzt ihre TrĂ€umereien von groĂzĂŒgigen Steuersenkungen beerdigen und Farbe bekennen: Was ist ihnen wichtiger - Steuergeschenke oder Investitionen ins Bildungswesen?"
Das deutsche Bildungswesen leide an chronischem Geldmangel. Es fehle nicht nur das Geld fĂŒr eine QualitĂ€tsoffensive fĂŒr KindergĂ€rten, fĂŒr mehr und bessere Ganztagsschulen, sondern auch fĂŒr einen vernĂŒnftigen Ausbau der Hochschulen und eine gute Finanzierung der Weiterbildung. "Das Milliarden-Paket fĂŒr Hochschulen und Forschung wĂ€re ein guter Anfang. Weitere Schritte mĂŒssen folgen", sagte Sehrbrock.
Im Vergleich zum Durchschnitt der OECD-Staaten investiere Deutschland Jahr fĂŒr Jahr rund 30 Milliarden Euro zu wenig in sein Bildungswesen. "Gerade Vermögende mĂŒssen einen Solidarbeitrag fĂŒr ein besseres Bildungswesen leisten. Dazu brauchen wir die Anhebung des Spitzensteuersatzes, die WiedereinfĂŒhrung der Vermögenssteuer und eine Anhebung der Erbschaft-steuer - wie in anderen LĂ€ndern lĂ€ngst ĂŒblich", so die stellvertretende DGB-Vorsitzende.
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