Pressemitteilung | Bund der Selbständigen (BdS) - Gewerbeverband Bayern e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Selbständige sind von der staatlichen Vorsorge enttäuscht

(München) - Bayerns Unternehmer und Selbständige wenden sich von den staatlichen Angeboten zur Absicherung ihres Alters ab. Trotz der Pflichtversicherung einiger Berufsgruppen und der speziell für Selbständige geschaffenen Rürup-Rente entscheidet sich besonders die jüngere Generation gegen das staatliche System. Mit Erfolg. So fühlen sich die Selbständigen weitaus besser aufs Alter vorbereitet als der Durchschnitt aller Bundesbürger.

Zwei Drittel aller Selbständigen sehen sich im Ruhestand zumindest ausreichend versorgt. Ein Wert, der mit der Größe des Unternehmens und dem Alter des Inhabers stetig wächst. Besonders zuversichtlich sind die Männer, während die Frauen zu 47 Prozent eine Versorgungslücke prognostizieren.

„Ihre Zuversicht schöpfen die Selbständigen größtenteils aus ihrer privaten Altersvorsorge“, stellt Verbandspräsident Professor Fritz Wickenhäuser fest. 64 Prozent haben eine Lebensversicherung abgeschlossen, 52 Prozent können nach eigenem Bekunden im Alter auf Immobilienvermögen zurückgreifen. Dennoch sind über die Hälfte auch gesetzlich versichert. Ihr Leistungsanspruch leitet sich entweder aus einem vorherigen Angestelltenverhältnis ab, das sie in der Selbständigkeit freiwillig weitergeführt haben oder aus ihrer Pflichtversicherung, die u.a. für Handwerker oder Künstler gilt. Eine Rürup-Rente haben lediglich sechs Prozent abgeschlossen. Dabei dominieren die jüngeren Semester sowie die Inhaber größerer Unternehmen.

Ausschließlich auf die gesetzliche Rente will sich fast kein Selbständiger verlassen. 55 Prozent ziehen eine Kombination gesetzlicher und privater Vorsorgeinstrumente vor, 44 Prozent wollen sich nur auf ihre private Vorsorge verlassen. Die private Vorsorge ist damit bei Selbständigen deutlich beliebter als im Durchschnitt aller Bundesbürger. 71 Prozent der unter 34-Jährigen ziehen ausschließlich die private Altersvorsorge vor, dagegen nur 28 Prozent der über 55-Jährigen. Die Frauen sind mit 38 Prozent Zuspruch merklich zurückhaltender als ihre männlichen Kollegen (46 Prozent).

Wickenhäuser abschließend: „Während die Riester-Rente für Arbeitnehmer von Rekord zu Rekord eilt, fristet ihr Pendant für Selbständige, die Rürup-Rente, ein Schattendasein. Hinzu kommt, dass besonders die jüngere Unternehmergeneration das Vertrauen in die gesetzliche Rente scheinbar verloren hat. Bestrebungen, die Selbständigen mit Zwang in dieses System zu pressen, erteilen wir daher eine deutliche Absage. Echte Anreize zur privaten Vorsorge sind nach den Ergebnissen unserer Studie der deutlich bessere Weg.“

Über die Umfrage: 660 Unternehmer und Selbständige aus allen Branchen der Wirtschaft haben sich an der Umfrage unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Karlheinz Zwerenz beteiligt. Sie beschäftigen durchschnittlich 16 Mitarbeiter und firmieren zu fast 80 Prozent als Einzel- oder Personenunternehmen. Die Befragten sind im Durchschnitt 50 Jahre alt und zu 81 Prozent männlich.

Quelle und Kontaktadresse:
BDS-DGV Bund der Selbständigen - Deutscher Gewerbeverband, Landesverband Bayern e.V. Pressestelle Schwanthalerstr. 110, 80339 München Telefon: (089) 540560, Telefax: (089) 5026493

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