Seuchenfreiheit durch Erregerfreiheit definieren! / Internationales Forum Agrarpolitik in Berlin
(Berlin) - Der Öffentlichkeit, den Bauern und den Tieren gegenüber sind wir verpflichtet, die Tötung der Tiere als Bekämpfungsinstrument auf ein Minimum zu begrenzen, sagte Gerd Sonnleitner, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), auf dem Internationalen Forum Agrarpolitik anlässlich der Grünen Woche am 25. Januar 2007. Die Tötung einer großen Anzahl gesunder Tiere beim Auftreten von Tierseuchen sei fachlich nicht länger gerechtfertigt. Sie verursache einen riesigen Imageschaden für die gesamte Branche und sei im Zeichen der Globalisierung weder ethisch vertretbar noch zeitgemäß.
Dringend müssten in der Tierseuchenpolitik der EU aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mit einbezogen werden. Damit gesunde Tiere ohne Handelsbeschränkungen geschlachtet werden könnten, sollten neuartige Diagnoseverfahren wie die PCR (Polymerase-Kettenreaktion) endlich anerkannt und genutzt werden. Mit Hilfe dieses Testverfahrens könne schließlich schnell und sicher die Virusfreiheit von Tieren nachgewiesen werden. Seuchenfreiheit muss durch Erregerfreiheit definiert werden und nicht länger durch Antikörperfreiheit, stellte Sonnleitner fest. In der Konsequenz würden damit auch die Bedenken gegen eine Notimpfung bei Tierseuchen wegfallen.
Der Bauernverband habe ganz bewusst sein traditionelles Forum unter das Thema Vogelgrippe, Schweinepest und Blauzungenkrankheit Die Zukunft der Seuchenbewältigung gestellt, da dies unter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 ein wichtiges Thema für den DBV ist. Es müssen unbedingt greifbare Impulse für Veränderungen bei der Tierseuchenbekämpfung gegeben werden, sagte Sonnleitner.
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