Pressemitteilung | Verband Deutscher Großbäckereien e.V.

Sind "alte" Brotweizen verträglicher als "moderne"? / Förderpreis 2020 an Dr. Sabrina Geißlitz

(Düsseldorf) - Die Lebensmittelchemikerin Frau Dr. Sabrina Geißlitz (29) hat den wissenschaftlichen Förderpreis des Verbandes Deutscher Großbäckereien erhalten. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Doktorarbeit, in der sie eine Methode zur Erforschung der Verträglichkeit von sogenannten "alten" Weizenarten und "modernem" Brotweizen und Durumweizen entwickelt hat.

In seiner Laudatio betonte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Armin Juncker, dass Frau Dr. Geißlitz Wege aufgezeigt habe, wie durch eine Kombination von Analytik und statistischen Methoden einzelne Dinkel-, Emmer- und Einkornsorten mit guten technologischen Eigenschaften für zukünftige Züchtungsprogramme selektiert werden können. Kriterien für die Auswahl seien die Gehalte bestimmter Proteinfraktionen und deren Verhältnisse zueinander.

Ausgangspunkt ihrer Untersuchungen sei gewesen, dass der Verzehr weizenproteinhaltiger Produkte bei einem Teil der Bevölkerung Verdauungsprobleme verursache. Insbesondere die so genannte Nicht-Zöliakie Gluten-Sensitivität (abgekürzt als NCGS) könnte dafür verantwortlich sein. Viele Betroffene berichteten, Brotweizen nicht zu vertragen, wohl aber Dinkel und andere "alte" Weizenarten, ohne dass sich die als Ursache vermuteten Glutenproteine stark unterscheiden. Eine Hypothese sieht Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) als mögliche Auslöser von NCGS und postuliert, dass die so genannten "alte" Weizenarten Einkorn, Emmer und Dinkel niedrigere ATI-Gehalte aufweisen als "moderner" Brotweizen und Durumweizen und deshalb besser verträglich wären.

Die Preisverleihung fand Mitte Januar 2020 anlässlich der 49. Wissenschaftlichen Informationstagung der Berlin-Brandenburgischen Gesellschaft für Getreideforschung in Berlin statt. Die Dissertation von Frau Gleißnitz wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Köhler an der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie in Freising durchgeführt. Der Titel lautet "Proteins of einkorn, emmer and spelt: Influence on baking quality and role in wheat-related hypersensitivities".

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Großbäckereien e.V. Pressestelle In den Diken 33, 40472 Düsseldorf Telefon: (0211) 653086, Fax: (0211) 653088

(sf)

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