Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Sonnleitner: Etikettierung zum 1.1.2000 nicht in Frage stellen / DBV-Präsident schlägt Ausnahmeregelungen vor

(Bonn) - Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat an die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und die EU-Landwirtschaftsminister appelliert, die vom 1. Januar 2000 an geplante obligatorische Etikettierung von Rindfleisch nicht durch eine zeitliche Verschiebung in Frage zu stellen. Wenn der EU-Kommission Erkenntnisse vorlägen, wonach in einigen Mitgliedstaaten die Voraussetzungen für die Etikettierung von Rindfleisch noch nicht erfüllt seien, könnten in begründeten Fällen Ausnahmeregelungen getroffen werden, schlug DBV-Präsident Gerd Sonnleitner in einem Schreiben an die zuständigen EU-Kommissare David Byrne und Franz Fischler vor. ''Grundsätzlich sollte in allen Mitgliedstaaten an den derzeitigen EU-Bestimmungen des Registrierungs- und Etikettierungssystems festgehalten werden,'' betonte Sonnleitner.



Die Verbraucher in Deutschland und der EU setzten großes Vertrauen in die garantierte und kontrollierte Herkunft des Rindfleisches, die nur bei obligatorischer Etikettierung gesichert sei. Auch wegen der Aufhebung des Exportverbotes von britischem Rindfleisch seien die Verbraucher auf die Herkunftssicherung angewiesen.



Die deutschen Rinderhalter hätten mit der Kennzeichnung ihrer Rinder und dem Aufbau einer zentralen Datenbank in den vergangenen zwei Jahren die notwendigen Voraussetzungen mit hohen Kosten und einem enormen bürokratischen Aufwand erbracht, stellte Sonnleitner fest. Die deutschen Bauern erfüllten damit die Beschlüsse der EU-Agrarminister von 1997 fristgerecht. Jetzt müsse sichergestellt werden, dass diese Vorleistungen der deutschen Landwirtschaft auch von der Ernährungswirtschaft weiterverfolgt werden, damit der Verbraucher den vollen Nutzen habe. Es gehe nicht an, dass erneut Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der deutschen Rinderhalter entstünden und die deutschen Verbraucher das Nachsehen hätten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband

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