Sonnleitner: Wir müssen unsere Leistungen nicht verstecken / Eliteforum Landwirtschaft der Deutschen Kreditbank
(Berlin) - Wenn wir die Leistungen unserer Landwirte betrachten und uns mit ausländischen Konkurrenten vergleichen, dann müssen wir uns wahrlich nicht verstecken. Bei Raps, Kartoffeln, Milch und Schweinefleisch sind wir die Nr. 1 in der EU. Dies sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf dem Eliteforum Landwirtschaft der Deutschen Kreditbank (DKB) am 24. November 2006 auf Schloss & Gut Liebenberg. Eine grundsätzlich positive Entwicklung habe es in der Schweineproduktion gegeben. Während 1986 der Selbstversorgungsgrad noch bei 77 Prozent lag, sei mittlerweile nahezu 100 Prozent erreicht worden. Nach Einschätzung des DBV-Präsidenten ist dies darauf zurückzuführen, dass Landwirte in der Lage sind, wachsende Märkte zu sehen, in diese einzusteigen und weiter zu entwickeln.
Einmalig sei in Deutschland auch die Entwicklung der nachwachsenden Rohstoffe verlaufen. Durch die Förderungen im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) seien hier Investitionen angestoßen worden, die den Aufbau eines neuen, höchst innovativen Betriebszweiges möglich gemacht habe. Viele Landwirte hätten ein zweites Standbein mit der Produktion von erneuerbaren Energien dazu gewonnnen. Dennoch sei aber dieser Bereich auch ein Stück weit gefährdet. Wir brauchen zwar politische Unterstützung beim Aufbau eines solch neuen Marktes, dürfen aber auf der anderen Seite uns nicht die Fußfesseln anlegen, die wir gerade in unserem klassischen Bereich abgeworfen haben. Markt muss Markt bleiben!, stellte Sonnleitner fest. Er appelliert daher an die Landwirte, bei regenerativen Energien so zu kalkulieren, dass die Investitionen vom Markt getragen werden.
Sonnleitner bezeichnete die Entwicklungen auf den Agrarmärkten als boomend. Dazu beigetragen habe unter anderem, dass die Nahrungsmittelproduktion in den bevölkerungsreichsten Ländern wie Indien und China nicht mehr durch Flächenausdehnung allein bewerkstelligt werden könne. Vor allem steige der Fleischkonsum in China und anderen asiatischen Ländern stark an. Im Endeffekt ergeben sich daraus für die wichtigsten Absatzmärkte günstige Preisrelationen für die Bauern, stellte Sonnleitner fest. Jetzt scheine es erstmal so zu sein, dass Produktivitätssteigerungen nicht nur gewollt, sondern am Markt auch bei stabilen Bedingungen unterzubringen sind. Dennoch dürfe man aber den Markt nicht ausschließlich rosig sehen. Die Landwirtschaft werde sich in der Zukunft beispielsweise auf sehr viel stärkere Marktschwankungen einstellen müssen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft
Dr. Michael Lohse, Pressesprecher, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin
Telefon: (030) 31904-0, Telefax: (030) 31904-205