SoVD fordert kostenlose Plätze in Frauenhäusern
(Hannover) - Die Zahlen von häuslicher Gewalt und Femiziden steigen in Niedersachsen weiter: Über 32.500 Fälle wurden im vergangenen Jahr polizeilich gemeldet. Das sind fast neun Prozent mehr als noch 2023. Betroffene Frauen finden trotz dieser erschreckenden Zahlen noch viel zu selten Hilfe. Darauf macht der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen anlässlich des „Internationalen Tags gegen Gewalt gegen Frauen“ am 25. November aufmerksam. Vor allem die Zuzahlungen für einen Platz im Frauenhaus seien dabei ein großes Problem.
Wenn von Gewalt betroffene Frauen Hilfe suchen, stehen sie in Niedersachsen noch immer vor einem großen Problem. „Das Land hat zwar die Zahl der Frauenhausplätze ausgebaut – 441 gibt es niedersachsenweit. Doch das reicht nicht, denn die Zahl der Betroffenen wächst ständig. Das führt dazu, dass Frauen noch immer von Einrichtungen abgewiesen oder quer über das Land verteilt werden“, kritisiert Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen.
Besonders dramatisch beurteilt er die Zuzahlungen, die Frauen für einen Platz leisten müssen. „In Niedersachsen sind das durchschnittlich 18 Euro am Tag, die aus eigener Tasche gezahlt werden müssen. In Deutschland bleiben Frauen im Schnitt 73 Tage in einer Einrichtung. Legt man das zugrunde, kostet ein Platz im Frauenhaus über 1.300 Euro“, erläutert Swinke. Es sei illusorisch zu glauben, dass alle Hilfesuchenden diesen Betrag einfach so stemmen könnten. „Viele von ihnen haben kein Geld, manchmal nicht mal ein eigenes Konto. Es kann nicht sein, dass es vom Geldbeutel abhängt, ob eine Frau in so einer schrecklichen Situation Schutz findet oder nicht“, so der Vorstandsvorsitzende.
Niedersachsens größter Sozialverband fordert deshalb vom Land Niedersachsen, die Frauenhäuser finanziell so zu unterstützen, dass eine kostenlose Unterbringung möglich ist. „Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Bremen oder Thüringen gehen diesen Weg bereits. Niedersachsen muss endlich nachziehen. Die Sicherheit von Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern muss für uns oberste Priorität haben“, fordert der niedersächsische SoVD-Chef.
Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V., Stefanie Jäkel, Pressesprecher(in), Herschelstr. 31, 30159 Hannover, Telefon: 0511 701480
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