Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

"Sozial- und Erziehungsberufe jetzt aufwerten!" / Bildungsgewerkschaft kündigt zum Internationalen Tag der Sozialen Arbeit Warnstreiks an

(Frankfurt am Main) - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht sich mit Blick auf den Tag der Sozialen Arbeit am 15. März dafür stark, die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit der Beschäftigten Sozialarbeit, Jugend- und Schulsozialarbeit und den Allgemeinen Sozialen Diensten in der Öffentlichkeit stärker anzuerkennen und kündigte Warnstreiks an. "Die Beschäftigten in der Sozialen Arbeit leisten einen unentbehrlichen Anteil an der Grundversorgung. Das müssen wir in der Öffentlichkeit stärker wertschätzen," sagte Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit, am Montag in Frankfurt am Main. Gleichzeitig sei die Arbeitsbelastung zu hoch und die Bezahlung zu schlecht, machte Siebernik deutlich.

"Die Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagoginnen sind verärgert, denn die Arbeitsbedingungen stimmen schon längst nicht mehr." Sie nahm die kommunalen Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst in die Pflicht: "Die Arbeitgeber dürfen sich nicht wegducken. Sie müssen sich mit den Gewerkschaften darauf verständigen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Beschäftigten zu entlasten. Dafür werden wir am Internationalen Tag der Sozialen Arbeit zu Warnstreiks aufrufen."

Siebernik stellte vor allem die hohe Arbeitsbelastung heraus. Es mangele in der Sozialen Arbeit an allen Stellen an Personal und es fehle an Bewerbungen für den Nachwuchs. Dies führe zu einer Spirale des Fachkräftemangels, der wiederum die Arbeitsbelastung weiter in die Höhe treibe. "In den Jugendämtern zum Beispiel sind die Fallzahlen in der Familienhilfe deutlich zu hoch. Es schwingt jeden Tag die Sorge mit, Fehler zu machen und eine Kindeswohlgefährdung nicht rechtzeitig erkannt zu haben. Dieser Zustand ist nicht länger akzeptabel!". Die Arbeitgeber müssten entschlossen in die Bereiche der sozialen Arbeit investieren, denn die Folgen der Überlastung seien hohe Krankheitsstände und eine sehr große Personalfluktuation. "Ein weiteres Herausstehlen der Arbeitgeber aus ihrer Verantwortung käme in vielen Regionen Deutschlands einer Bankrotterklärung gleich", kritisierte Siebernik. Es sei jetzt an der Zeit, die wichtige Soziale Arbeit zu wertschätzen und die Beschäftigten zu entlasten.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ulf Roedde, Pressesprecher Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt am Main Telefon: (069) 78973-0, Fax: (069) 78973-201

(ss)

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