Soziale Vermieter: Land muss Umbau von Wohngebäuden zu Klimaneutralität ausreichend fördern.
(Hamburg) - Der schleswig-holsteinische Landtag hat am Donnerstag über die Herausforderungen der energetischen Sanierung von Wohngebäude diskutiert. Die schwarz-grüne Mehrheit stimmte einem Antrag zu, wonach künftig nicht mehr die maximale Sanierungstiefe das Leitbild für Förderkulissen und Gesetze bestimmen soll. Förderprogramme sollten sich statt dessen stärker auf emissionsfreie, individuell angepasste Wärmeerzeugung und darauf abgestimmte Sanierungen konzentrieren.
Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
„Es ist richtig, dass Schwarz-Grün in Schleswig-Holstein sich davon verabschiedet hat, Klimaneutralität ausschließlich durch immer mehr ‚Dämmen und Dichten‘ erreichen zu wollen. Der Paradigmenwechsel, bei dem das Quartier und die Reduzierung klimaschädlicher Emissionen bei Heizung und Strom in den Fokus rücken, ist aus Sicht der sozialen Vermieter pragmatisch und Erfolg versprechend.
Kritisch sehen wir jedoch, dass die Landesregierung zu der Höhe der notwendigen staatlichen Förderung schweigt. Wenn es keine ausreichende finanzielle Unterstützung für die energetische Sanierung von Wohngebäuden und den Austausch von Heizungsanlagen gibt, werden am Ende die Mieterinnen und Mieter zur Kasse gebeten.
Wir gehen davon aus, dass die monatliche Miete dann mindestens um zwei Euro pro Quadratmeter erhöht werden muss. Jeder kann sich ausrechnen, was das für seine Wohnung bedeutet.
Die energetische Sanierung von Wohngebäuden ist eine komplexe Angelegenheit. Allein die Gas- oder Öl-Heizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen, wird nicht reichen. Es müssen zudem Fenster ausgetauscht und Dächer erneuert werden. In gewissem Maß wird es auch noch Dämmarbeiten geben müssen. In der Folge werden die Mieten stark steigen, wenn das Land die Sanierungsarbeiten nicht ausreichend fördert.
Mein Eindruck ist: die Landesregierung hat keinen Plan und will sich einen schlanken Fuß machen. Zum einen zu fordern, die Sanierungstiefe zu erhöhen, zum anderen aber nicht zu sagen, wie viel Geld das Land dafür zur Verfügung stellen wird bzw. die Kosten dafür auf künftige Legislaturperioden zu verschieben, ist unredlich und verschleiert, wer am Ende die Kosten wirklich tragen wird: die Mieterinnen und Mieter.“
Quelle und Kontaktadresse:
(vnw) Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V., Oliver Schirg, Pressesprecher(in), Tangstedter Landstr. 83, 22415 Hamburg, Telefon: 040 520110