Pressemitteilung | k.A.

Spediteure verärgert über Einzelhandelsverband BAG

(Bonn) - Verärgert hat der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) auf die Forderung des Einzelhandelsverbandes BAG reagiert, die mautbedingten Kostensteigerungen durch Einsparungen bei den Transportkosten zu kompensieren. Es sei wenig hilfreich und sehr durchsichtig, wenn sich der Handel mit erhobenem Zeigefinger als Rationalisierungsexperte aufspiele, so DSLV-Hauptgeschäftsführer Heiner Rogge am gestrigen Mittwoch (5. Januar)in Bonn. Die Branche sei durchaus selbst in der Lage, ihr Kosten- und Preismanagement zu organisieren.

Allein die Maut, sagt Rogge, verteuere den Berechnungen des DSLV zufolge den Transport je nach Marktsegment um drei bis fünfzehn Prozent. Hinzu kämen noch indirekte Kosten in Ver-waltung und Finanzen, die nochmals bis zu drei Prozent der Transportkosten ausmachten. Für die ganze Branche summiere sich das auf über drei Milliarden Euro jährlich.

Solche Beträge seien durch Rationalisierung nicht mehr aufzufangen, schon gar nicht durch die vom BAG geforderte weitere „Optimierung der Terminabläufe“. Gerade der Einzelhandel sei, kritisiert Rogge, in den vergangenen Jahren wenig bereit gewesen, seine eigenen Betriebsabläufe entsprechend anzupassen. Stattdessen habe er ständig die Be- und Entladezeiten verkürzt, was die Belieferung erschwerte und verteuerte.

Die verladende Wirtschaft müsse deshalb für den Transport künftig tiefer in die Tasche greifen, so Rogge. Die Spediteureverdienten dabei aber keinen Cent. Sie handelten nur als Steuereintreiber des Staates. Deshalb würden die anteiligen Mautbeträge auf den Rechnungen als separate Po-sition ausgewiesen.

Diese Vorgehensweise hätten die Auftraggeber inzwischen auch in den meisten Fällen akzeptiert, betont Rogge. Beim Rest wolle die Branche nach Rentabilitätsgesichtspunkten se-lektieren. Gelinge die Weitergabe der Maut nicht, warnt Rogge, bedeute das für viele Unternehmen das baldige Aus. Außerdem blieben Innovationskraft und das anerkannt hohe Leistungsni-veau der Speditions- und Logistikbranche über kurz oder lang auf der Strecke, wenn ihre Ertragskraft weiter geschwächt wer-de. Und dies kann nach Meinung Rogges zu Beginn des sich gerade abzeichnenden konjunkturellen Aufschwungs nicht im Interesse der Auftraggeber liegen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Speditions- und Logistikverband e.V. (DSLV) Weberstr. 77, 53113 Bonn Telefon: 0228/9144027, Telefax: 0228/91440727

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