Pressemitteilung | Deutscher Spendenrat e.V.

Spendenaufkommen 2016 unter Vorjahr, aber mit Rekord im Dezember

(Berlin) - Die Deutschen haben 2016 rund 5,3 Milliarden Euro gespendet. Das ist das zweitbeste Ergebnis der letzten zehn Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr, das durch die Erdbeben in Nepal und die große Flüchtlingswanderung geprägt war, ist ein Minus von 4,9 Prozent zu verzeichnen. Der Dezember erreichte hingegen 2016 Rekordniveau. Das sind die Ergebnisse der GfK-Studie "Bilanz des Helfens", die jährlich im Auftrag des Deutschen Spendenrats durchgeführt wird.

Rund 22,1 Millionen Menschen spendeten 2016 Geld an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das etwa 600.000 Menschen weniger. Darüber hinaus sank auch der Betrag einer durchschnittlichen Spende von 37 auf 35 Euro. Die Spendenhäufigkeit stieg dagegen leicht von 6,6 auf 6,7 Spenden pro Person.

Spendenvolumen im Dezember auf Rekordniveau

Das Spendenvolumen im Dezember 2016 erreichte mit 1,2 Milliarden Euro ein neues Rekordniveau und lag rund 15 Prozent über dem Vorjahresmonat. Damit stieg auch der Anteil des traditionell wichtigsten Spendenmonats am gesamten Spendenvolumen auf 23 Prozent - das ist der bisher höchste gemessene Wert. Für dieses deutliche Plus sorgte vor allem die Gruppe der über 70-Jährigen, die sich besonders spendenfreudig zeigten. "Der Weihnachtsmonat Dezember gilt zwar als wichtiger Spendenmonat, der Anstieg des Spendenaufkommens auf ein neues Rekordniveau ist jedoch überraschend. Es zeigt einmal mehr, dass sich die Menschen nicht nur mehr Zusammenhalt und Mitmenschlichkeit wünschen, sondern eben auch etwas dafür tun", sagt Daniela Felser, Geschäftsführerin des Deut-schen Spendenrats e.V.

Auch die unter 40-Jährigen haben das Spendenbudget gerade im Dezember deutlich erhöht. Insgesamt stieg der Anteil dieser Altersgruppe am gesamten Spendenaufkommen 2016 von 11,5 Prozent auf 13,0 Prozent. Die GfK-Ergebnisse zeigen, dass Geldspenden für Flüchtlinge auch verstärkt von den unter 40-Jährigen kommen.

Verluste für den Spendenzweck "Not-/Katastrophenhilfe"

Die Verluste im Spendenvolumen betreffen vor allem den Bereich humanitäre Hilfe und hier besonders die Not-/Katastrophenhilfe. Nach dem Anstieg im Vorjahr fiel das Spendenvolumen für den Spendenzweck Not /Katastrophenhilfe wieder annähernd auf das Niveau von 2014 zurück. Damals waren ebenfalls keine großen Katastrophen zu verzeichnen, die eine hohe Medienpräsenz erreichten. Daneben musste auch der Tierschutz ein leichtes Spendenminus verbuchen. Über dem Vorjahr lag hingegen das Spendenaufkommen für die Bereiche Umwelt-/Naturschutz und Kultur /Denkmalpflege.

Deutsche engagieren sich weiterhin für Flüchtlinge in Deutschland

Die GfK-Befragung zeigt, dass die Befürchtungen, die eigene Bevölkerung würde durch Flüchtlinge benachteiligt, etwas geringer waren als im Vorjahr.

Auch das Engagement der Deutschen für Flüchtlinge hierzulande ist ungebrochen. Rund 47 Prozent der deutschen Privatpersonen ab 10 Jahre - das sind insgesamt 31,9 Millionen Menschen - haben sich nach eigenen Angaben 2016 für Flüchtlinge in Deutschland engagiert. Dabei gaben 44 Prozent Sachspenden und 7 Prozent investierten Zeit in Form eines ehrenamtlichen Engagements.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Spendenrat e.V. Pressestelle Bernauer Straße 115-118, 13355 Berlin Telefon: (030) 467 05-200, Fax: (030) 467 05-202

(dw)

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