Staatspreis-Verleihung - Ausgezeichneter Wohnungsbau im Land
(Mainz) - Finanz- und Bauminister Gernot Mittler hat am 24. November in Mainz den Staatspreis 2000 für Architektur und Wohnungsbau in Rheinland-Pfalz verliehen. Er würdigte damit besondere Leistungen auf dem Gebiet der Architektur sowie des Wohnungs- und Städtebaus. "Damit sich zukunftsorientiertes Bauen durchsetzen kann, reicht eine theoretische Beschäftigung mit dem Thema nicht aus. Man braucht reale Beispiele, Anregungen. Durch die Staatspreisverleihung können wir innovative Bauprojekte publik machen und dadurch Breitenwirkung erzielen," sagte Mittler.
Architektenkammerpräsident Günther Franz wertete in seiner Ansprache den Wohnungsbau als ein "Segment des Bauens, welchem in der Vergangenheit - ungeachtet unübersehbarer positiver Entwicklungen - zwar zunehmend aber leider nicht immer die ihm zukommende Aufmerksamkeit hinsichtlich seines städtebaulichen und gestalterischen aber auch seines sozialen und ökologischen Anspruches zuteil wurde. Sucht man nach Gründen dafür wird man schnell auf die Tatsache stoßen, dass gerade im Wohnungsbau das Prinzip der Deckung des Bedarfes - einschließlich seiner steuerlichen Begünstigungen - lange Zeit Vorrang vor anderen zum Teil zumindest gleich gewichtigen wichtigeren Anforderungen genoss. Ein Prinzip, dem sich der Wohnungsbau und die ihn tragenden Baugesellschaften all zu lange und all zu gründlich verschrieben hatten. Ein Prinzip, als dessen unmittelbare Folge die Architektur - im weitesten Sinne - im Wohnungsbau oftmals zu kurz kam."
Nach Auffassung des Ministers muss der Wohnungsbau den gewandelten gesellschaftlichen Strukturen anpassen. Die Großfamilie vergangener Tage gebe es heute nur noch in Ausnahmefällen. Die Arbeitssituation der Menschen habe sich verändert, Wohnort und Arbeitsort seien häufig weit entfernt. Außerdem spiele das ressourcensparende Bauen heute eine wichtige Rolle. Die Ausschreibung für den Staatspreis forderte deshalb von allen Bewerbern ein auf diese modernen Anforderungen aufgebautes Gesamtkonzept. Ihre Arbeiten sollten den Kriterien einer nachhaltigen, ökologischen und sozialen Architektur mit hoher gestalterischer Qualität genügen. Wichtig dabei sei es, die künftigen Bewohner ins Zentrum aller planerischen Überlegungen zu stellen.
Aus insgesamt 36 eingereichten Arbeiten wählte die Jury zehn Projekte aus. Es wurden zwei Staatspreise, vier Auszeichnungen und vier Anerkennungen verliehen. Die Zahl der Preisträger, so Mittler weiter, sei Ausdruck dafür, dass es viele gute Beispiele für innovatives und qualitätsvolles Bauen in Rheinland-Pfalz gebe. Der Minister zeigte sich zuversichtlich, dass der Staatspreis viele neue Impulse im Land geben werde. Durch gezielte Förderung und zahlreiche Modellprojekte habe die Landesregierung den notwendigen Erneuerungsprozess im Wohnungsbau schon seit Jahren engagiert begleitet und befruchtet. Außerdem werde die Landesregierung, wie Ministerpräsident Kurt Beck bereits angekündigt hatte, in der kommenden Legislaturperiode eine Initiative zur Förderung der Baukultur in Rheinland-Pfalz starten. Das von der Architektenkammer Rheinland-Pfalz hierzu vorgelegte 10-Punkte-Programm wertete Mittler als gute Grundlage der weiteren Arbeit.
Die ausgezeichneten Arbeiten stellt das Ministerium in einer Broschüre vor. Sie kann gegen Einsendung eines mit 3,- Mark frankierten DIN-A4 Rückumschlags bei der Pressestelle des Ministeriums der Finanzen angefordert werden: Kaiser-Friedrich-Straße 5, 55116 Mainz. Außerdem ist sie im Internet abrufbar unter http://www.fm.rlp.de. Dort finden Sie auch die Rede des Ministers in der Rubrik "Aktuelles".
Quelle und Kontaktadresse:
Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Hindenburgplatz 2-6
55118 Mainz
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