Pressemitteilung | Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V. (DStGB)

Stabilen Landesbanken-Sektor schaffen / Kommunale Sparkassen nicht gefährden

(Berlin) - Vor dem Hintergrund, dass sich die Ministerpräsidenten der Länder gestern (26. November 2008) nicht auf eine Neuordnung der Landesbanken verständigt haben, sagte das Geschäftsführende Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg, heute (27. November 2008) in Berlin:

"Der fehlende Wille der Ministerpräsidenten für Reformen im Bereich der Landesbanken ist enttäuschend. Die Sparkassen und ihre kommunalen Eigentümer sind von der Instabilität einzelner Landesbanken substantiell betroffen. Die Finanzmarktkrise hat sehr deutlich gemacht, dass die Frage nachhaltig tragfähiger Geschäftsmodelle und richtiger Aufgaben- und Größenstrukturen im Bereich der Landesbanken endlich schnell und grundlegend gelöst werden müssen. Ein weiteres Aufschieben trägt das Risiko weiterer Belastungen für alle Seiten in sich."

Landsberg sprach sich für eine funktionale Neuordnung der zukunftsfähigen Geschäftsfelder in einer deutlich reduzierten Zahl von Instituten aus. Dem dürften sich Landesbanken, aber auch Landesregierungen nicht verschließen. Zur funktionalen Neuordnung gehöre für die Städte und Gemeinden auch, die Transparenz der Geschäftspolitik der Landesbanken für ihre Eigentümer zu stärken.

Zugleich warnte Landsberg davor, ein tragfähiges Landesbanken-Geschäftsmodell in vertikalen Fusionen von Sparkassen und Landesbanken zu suchen: "Vertikale Fusionen beschädigen das erfolgreiche Geschäftsmodell der kommunalen Sparkassen. Auch zukünftig darf nicht Landesbank drin sein, wo Sparkasse draufsteht", so Landsberg. Eine Landesbank habe naturgemäß andere Geschäftsinteressen als die auf das Gebiet ihres kommunalen Trägers beschränkte Sparkasse. Zu dem Geschäftsmodell der Sparkassen gehörten insbesondere die Finanzierung des Mittelstandes und die flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit Finanzdienstleistungen in den Regionen, stellte Landsberg heraus.

"Die kommunalen Sparkassen erweisen sich derzeit in der Finanzkrise als stabilisierender Faktor. Die Sparkassen sind es, die geeignet und in der Lage sind, das Vertrauen der Bürger in die Finanzmärkte zu erhalten. Aktuelle Umfragen zur Bedeutung der Sparkassen angesichts der Finanzkrise und die Einlagenzuflüsse hin zu den Sparkassen zeigen, dass die Bürger den kommunal getragenen Sparkassen in besonderem Maße vertrauen. Dies spricht dafür, das Geschäftsmodell der Landesbanken vorrangig so aufzustellen, dass sie die Sparkassen in ihrer Geschäftstätigkeit unterstützen. Die Landsbanken sollten sich im Übrigen auf einzelne, bereits erfolgreiche Geschäftsfelder mit beherrschbaren Risiken konzentrieren, die in Ergänzung und nicht in Konkurrenz zu den Geschäftsfeldern der Sparkassen stehen.", so Landsberg abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) Franz-Reinhard Habbel, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Marienstr. 6, 12207 Berlin Telefon: (030) 773070, Telefax: (030) 77307200

(el)

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