Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Stabilisierung des Flächentarifvertrages verlangt mehr Flexibilität / Konsens und Dissens beim Spitzengespräch von Gesamtmetall und CGM

(Köln) - Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die Christliche Gewerkschaft Metall haben sich bei einem Spitzengespräch am Mittwoch, den 5.4.00, in Köln übereinstimmend für die Erhaltung des Flächentarifvertrags ausgesprochen. Nach Auffassung des CGM-Vorsitzenden Reinhardt Schiller könnte mit einer moderaten Flexibilität im Tarifvertrag eine breitere Zustimmung der Firmen zu diesem Instrument der überbetrieblichen Regulierung von Lohn- und Arbeitsbedingungen erreicht werden, was die Gewerkschaften begrüßen würden. Auch Gesamtmetall-Präsident Werner Stumpfe betonte die Notwendigkeit größerer Flexibilität als Voraussetzung für das Überleben des Flächentarifs im Zeitalter der Globalisierung.

Bei der Arbeitszeit sollte nach Auffassung beider Seiten im Rahmen moderner Tarifverträge die Möglichkeit geschaffen werden, auf der betrieblichen Ebene Langzeitkonten zu vereinbaren, die von den Arbeitnehmern auch zur finanziellen Verbesserung eines früheren Ausscheidens genutzt werden können. Außerdem sollten die Arbeitnehmer die Freiheit erhalten, tarifliche Entgelt-Ansprüche zum Aufbau einer steuerlich geförderten zusätzlichen Altersvorsorge zu verwenden.

Deutliche Auffassungsunterschiede gab es bei der Forderung der CGM nach tariflichen Regelungen zur Mitarbeiterbeteiligung. Nach Meinung der Vertreter von Gesamtmetall sind im Rahmen der geltenden Rechtsvorschriften Tarifverträge in dieser Materie nicht zulässig. Denn Unternehmen könnten und dürften nicht dem Risiko ausgesetzt werden, dass Umfang und Modalitäten der Mitarbeiter-Beteiligung per Arbeitskampf erzwungen werde. Auch bei einer gesetzlichen Förderung der Mitarbeiterbeteiligung müsse eine doppelte Freiwilligkeit gelten: Weder die Arbeitgeber noch die Arbeitnehmer sollten verpflichtet werden dürfen, Mitarbeiter-Beteiligung zu praktizieren.

Dagegen bestand Einvernehmen darüber, den Betrieben eine tarifliche Option auf ein flexibles, an den Unternehmenserfolg gekoppeltes Weihnachtsgeld einzuräumen. Die CGM hob allerdings hervor, dass der Arbeitgeber als Gegenleistung für ein Unterschreiten des heutigen fixen Weihnachtsgeldes einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen aussprechen müsse.

Als positiven Beitrag der Tarifpolitik zur Förderung der betrieblichen Ausbildung über den eigenen Bedarf hinaus werten beide Seiten die tariflichen Vereinbarungen in den neuen Bundesländern. Besonders stolz zeigten sich beide Seiten auf die Tarifverträge zur Ausbildungsvergütung, auf deren Grundlage im Ausbildungsring Arimes weit über 500 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden konnten.

An dem zweieinhalbstündigen Spitzengespräch nahmen auf Arbeitgeberseite neben Gesamtmetall-Präsident Werner Stumpfe teil die Herren Manfred Kreutel, Vorsitzender und Verhandlungsführer des Verbandes der Sächsischen Metall- und Elektro-Industrie, Hans Werner Busch, Verhandlungsführer Nordverbund und künftiger Hauptgeschäftsführer von Gesamtmetall, Dr. Andreas Winkler, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie und Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer von Hessen Metall.

Die Delegation des CGM bestand neben dem Bundesvorsitzenden Reinhardt Schiller aus den Herrn Anton Bauernschubert, stellvertretender Vorsitzender und Verhandlungsführer Bayern, Adalbert Ewen, stellvertretender Vorsitzender und Verhandlungsführer Saarland, Detlef Lutz, Verhandlungsführer Nordrhein-Westfalen, und Klaus Weissenbäck, Verhandlungsführer Hessen.

Quelle und Kontaktadresse:
Pressekontakt: Martin Leutz, Arbeitgeberverband Gesamtmetall, Pressestelle / Online-Redaktion; Quelle: Gesamtmetall

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