Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Stadtgrün statt Hitzefalle: NABU warnt vor Folgen von Versiegelung

(Berlin) – Angesichts der aktuellen Hitzewelle betont der NABU die dringende Notwendigkeit, das Stadtgrün zu erhalten, anstatt die Versiegelung und damit die Hitze in der Stadt weiter zu befeuern. „Das Grün in der Stadt ist nicht verzichtbar, sondern essenziell für unsere Gesundheit, denn naturnahe Grünflächen wirken der Hitze in der Stadt am besten entgegen“, erklärt Stefan Petzold, NABU-Experte für Siedlungsentwicklung.

Die Bedeutung wird auch vom EU-Renaturierungsgesetz unterstrichen. Es sieht vor, eine Trendwende beim Verlust von Stadtgrün einzuleiten und langfristig sogar mehr Grün in den Städten zu schaffen. „Die Länder müssen das EU-Renaturierungsgesetz so schnell wie möglich umsetzen“, fordert Petzold. „Der Erhalt und die Erweiterung des Stadtgrüns, also von schattenspendenden Bäumen und Grünflächen, ist der beste, wenn nicht sogar der einzige wirksame Schutz vor Hitze in der Stadt.“

Frischluftschneisen, also mit dem Umland verbundene, unbebaute Flächen, sind besonders wichtig, da sie für die Zirkulation von Sauerstoff und kühler Luft im Siedlungsbereich notwendig sind. Materialien wie Asphalt, Beton, Glas und Metall hingegen speichern die Hitze lange und verhindern, dass die Städte „atmen“ können.

Vor diesem Hintergrund fordert der NABU Bund und Länder auf, den Flächenfraß und die Versiegelung zu stoppen. Die geplante Novelle des Baugesetzbuches, die kommende Woche im Bundestag diskutiert wird, könnte fatale Auswirkungen auf das Stadtklima haben. „Der NABU befürwortet sozialverträglichen Wohnungsbau, er ist unverzichtbar und drängend; aber so wie das Gesetz gestaltet ist, konzentriert es sich nicht auf die Potenziale im Bestand, sondern auf unbebaute Flächen“, kritisiert Petzold. „Das wird zu Lasten der Lebensqualität und Gesundheit gehen, insbesondere im innerstädtischen Raum, da kleinste Grünflächen, die für das Mikro- und Makroklima elementar sind, noch öfter bebaut werden und so verschwinden.“ Er fasst zusammen: „Nur wenn wir hier eine Trendwende einleiten, können wir die Hitzebelastung wirksam begrenzen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Charitéstr. 3, 10117 Berlin, Telefon: 030 284 984-0

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