Pressemitteilung | Deutscher Städtetag - Hauptgeschäftsstelle Berlin

Städte beschäftigen 34 Prozent mehr Sozialhilfeempfänger im Rahmen der kommunalen Beschäftigungsförderung

(Köln) - Die Städte konnten im Jahr 2000 rund 403 000 zuvor arbeitslosen Sozialhilfeempfängern im Rahmen der kommunalen Beschäftigungs-förderung eine Tätigkeit vermitteln. Diese Steigerung gegenüber dem Jahr 1998 um 34 Prozent ist das Ergebnis der jetzt veröffentlichten Umfrage des Deutschen Städtetages, an der sich 180 Mitgliedsstädte beteiligt haben.

Die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages, Monika Kuban, warnte angesichts der Diskussion um eine Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe, die erfolgreiche kommunale Beschäftigungsförderung dürfe nicht zu falschen Schlussfolgerungen führen: „Die Städte sind weder in der Lage, sämtlichen arbeitslosen Sozialhilfeempfängern einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu beschaffen, noch die Langzeitarbeitslosigkeit insgesamt nachhaltig zu mindern. Denn: Es fehlen für diesen Personenkreis die notwendigen Arbeitsplätze.“

Die aktuelle Umfrage des Städtetages zeigt, dass der größte Teil der Beschäftigungsmaßnahmen (rund 55 Prozent) über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr lief. Überwiegend die Wohlfahrtsverbände, sonstige freie Träger und die Kommunen selbst beschäftigten die zuvor arbeitlosen Sozialhilfeempfänger.

Die meisten Sozialhilfeempfänger fanden in den Bereichen Grünflächenpflege (17 Prozent) und im Handwerk ( 16 Prozent) eine Tätigkeit. Es folgten die Bereiche Soziales (11,5 Prozent), Hauswirtschaft (11 Prozent) und Verwaltung (9 Prozent). In den übrigen Bereichen, wie beispielsweise Umweltschutz oder Denkmalpflege machte der Anteil der Arbeitsplätze knapp 4 Prozent aus.

Knapp die Hälfte der Beschäftigten erhielt ein reguläres Arbeitsentgelt, die übrigen bekamen einen Zuschuss zur Sozialhilfe. Mehr als 23 Prozent erhielten eine arbeitsbegleitende Qualifizierung, die entweder nach dem Bildungsgesetz oder mit einem Trägerzertifikat abgeschlossen wurde. Dagegen führten Lohnkostenzuschüsse an Arbeitgeber nur in relativ wenigen Fällen zum Erfolg. Die Zahl der Sozialhilfeempfänger, die eine angebotene Arbeit ablehnten oder den Antrag auf Sozialhilfe zurückzogen, lag zwischen 20 und 25 Prozent.

Mit der aktuellen Umfrage stellt der Deutsche Städtetag nach 1993 zum vierten Mal die Ergebnisse kommunaler Beschäftigungsförderung vor. Die hier ermittelten Daten, insbesondere zur Hilfe zur Arbeit und zu Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, sind heute ein fester Bestandteil der Arbeitsmarktstatistik.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städtetag Straße des 17. Juni 112 10623 Berlin Telefon: 030/377110 Telefax: 030/37711999

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