Städteranking: In Sachen Stiftungen sind Hamburg und Frankfurt Spitze / Stiftungsreiche Großstädte in Niedersachsen und Bayern
(Berlin) - In Hamburg und Frankfurt gibt es mehr Stiftungen je Einwohner als in jeder anderen deutschen Großstadt. Das ergibt sich aus einer aktuellen Rangliste, die der Bundesverband Deutscher Stiftungen für die 82 deutschen Städte mit über 100.000 Einwohnern vorgelegt hat. In Hamburg existieren 54 rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts pro 100.000 Einwohner, in Frankfurt mindestens 52. Auf knapp 2.000 Einwohner dieser Städte entfällt somit eine Stiftung. Demgegenüber ist die Stiftungsdichte in einigen Großstädten Nordrhein-Westfalens geringer als in den östlichen Bundesländern. Insgesamt sind die Unterschiede erheblich.
Je vier Großstädte mit der höchsten Stiftungsdichte liegen in Niedersachsen und Bayern, auch Baden-Württemberg ist gut platziert. Zum unteren Viertel der Rangliste gehören nur eine niedersächsische und eine bayerische Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern. 13 der 30 NRW-Großstädte liegen auf den hinteren Plätzen, z. B. Leverkusen, Dortmund oder Duisburg. Hier entfällt auf ca. 15.000 Einwohner je eine Stiftung.
Die Spitzenplätze von Frankfurt und Hamburg hängen zwar wesentlich mit der verhältnismäßig hohen Zahl wohlhabender Menschen in diesen Städten zusammen.
Aber die gibt es auch in Düsseldorf, wo die Stiftungsdichte nicht einmal halb so hoch ist. Das Ranking zeigt, dass nicht nur aktuelle ökonomische Daten Einfluss auf die Stiftungsdichte haben, betont Dr. Fritz Brickwedde, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Es sei auffällig, dass Rostock eine doppelt so hohe Stiftungsdichte aufweise wie z. B. Hagen. Freiburg im Breisgau habe im Vergleich zu Oldenburg nur halb so viele Stiftungen je Einwohner, übertrifft aber Pforzheim um das Doppelte. Ein Großteil der führenden Stiftungsstädte sind Hansestädte oder ehemalige freie Reichsstädte. Eine lange Tradition bürgerschaftlicher Verantwortung schlägt sich auch heute in höherer Stiftungsdichte und hohen Neuerrichtungszahlen nieder, so Brickwedde.
In den neuen Bundesländern fehlen Stiftungen Was die absolute Zahl der Stiftungen angeht, ist Deutschland immer noch zweigeteilt. Im Osten haben viele Stiftungen, soweit sie nach 1945 noch existierten, die DDR nicht überlebt. Ihre Gesamtzahl liegt deutlich unter Westniveau. Nur 850 der über 13.500 Stiftungen bürgerlichen Rechts haben ihren Rechtssitz in den neuen Bundesländern (ohne Berlin). Am besten platziert ist Potsdam mit einer Stiftung auf 4.500 Einwohner.
In absoluten Zahlen liegt ebenfalls Hamburg mit 931 Stiftungen bürgerlichen Rechts klar auf dem 1. Platz. Berlin verzeichnet 558 Stiftungen, liegt damit auf Platz 2 und bei der Stiftungsdichte (16,5 je 100.000 Einwohner) genau im Mittelfeld. München, mit 525 Stiftungen an dritter Stelle der Stiftungsgesamtzahl je Stadt, hat 42 Stiftungen je 100.000 Einwohner und nimmt bei der Stiftungsdichte die Position 9 ein.
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