Pressemitteilung | Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU)

Statt Apothekerpreise - adäquates Honorar für sprechende Medizin

(Berlin) - Der Präsident des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) e.V., Dr. Burkhard Lembeck, zeigt Unverständnis für die Entscheidung des Schiedsamtes, dass in Zukunft Apotheker medizinische Beratungsleistungen gegenüber dem GKV-Spitzenverband abrechnen können.

"Ich halte die Entscheidung des Schiedsamtes sowohl in der Sache als auch in der Höhe für, gelinde gesagt, vollkommen daneben", kritisiert Dr. Lembeck, niedergelassener Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in Ostfildern den Beschluss.

Fakt ist, dass eine Beratung zur medikamentösen Therapie adäquat nur durch Ärzte geleistet werden kann, denn verantwortungsvolle Beratung umfasst stets auch das Wissen um die vollumfängliche Diagnose, um den psychosozialen Kontext des Patienten. Dieses Wissen können Apotheker nicht haben. Es fällt schwer sich vorzustellen, wie eine Beratungsleistung diskret im Verkaufsraum einer Apotheke durchgeführt werden kann.

Darüber hinaus ist die Entscheidung - angesichts der ärztlichen Honorarsituation - in der Höhe aus BVOU-Sicht nicht nachvollziehbar.

In einer orthopädisch-unfallchirurgischen Praxis sind ungefähr 20 Euro Ordinationsgebühr für Anamnese, klinische Untersuchung und therapeutische Beratung vorgesehen und zum großen Teil noch budgetiert. "Da wirken bis zu 90 Euro für Beratungsleistungen im Bereich einer Apotheke wie ein Schlag ins Gesicht für die Kollegen, die seit Jahren um geringste Honorarerhöhungen im Bereich der sprechenden Medizin kämpfen", erläutert der BVOU-Präsident und ergänzt: "Auf der anderen Seite kann die Entscheidung des Schiedsamtes nur bedeuten, dass wir uns in Zukunft auch bei der ärztlichen Beratung an den Apothekenpreisen orientieren werden. Im neuen EBM-Kapitel für Orthopädie und Unfallchirurgie werden wir für die Beratungsziffern, ganz bescheiden, nur die Hälfte einstellen. Das sollte beim Bewertungsausschuss dann keine Hürde mehr darstellen."

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) Janosch Kuno, Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin Telefon: (030) 79744444, Fax: (030) 79744445

(ss)

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