Steigende Fernwärmepreise: „Heizkosten dürfen nicht zur zweiten Miete werden“
(Hannover) - Der Deutsche Mieterbund warnt vor steigenden Kosten bei der Fernwärme. Da das Land Niedersachsen die Fernwärmeversorgung weiter ausbauen will, fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen angesichts dieser Prognose einen Preisdeckel und einen Sozialfonds für Menschen mit geringem Einkommen.
Mit 27 Prozent höheren Heizkosten bei der Fernwärme rechnet der Deutsche Mieterbund. Das Problem: Im Gegensatz zur Gasversorgung können betroffene Mieter*innen nicht ihren Anbieter wechseln – in vielen Regionen in Niedersachsen gibt es nur ein Unternehmen, das Fernwärme zur Verfügung stellt. „In diesem Fall besteht keine Möglichkeit, durch einen Wechsel die Kosten zu senken. Das wird vor allem für Menschen mit wenig Geld dramatische Folgen haben“, sagt Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Hinzu käme, dass das Land Niedersachsen die Versorgung mit Fernwärme aus Gründen der Klimafreundlichkeit künftig weiter ausbauen wolle. „Das heißt, es werden immer mehr Menschen unter den hohen Kosten leiden. Die Landesregierung muss unbedingt vermeiden, dass Heizkosten zur zweiten Miete werden“, macht Swinke deutlich.
Niedersachsens größter Sozialverband fordert deshalb eine sofortige Deckelung des Fernwärmepreises – zumindest so lange, bis eine transparente Preisstruktur geschaffen wurde. „Vor allem benötigen wir aber eine Entlastung und Unterstützung für Haushalte mit geringem Einkommen. Das Land muss einen Sozialfonds einrichten“, betont der Vorstandsvorsitzende. Bislang fehle es auch an einer unabhängigen Preisaufsicht bei den Anbietern. „Hier muss eine Aufsichtsbehörde eingerichtet werden, die die Preisgestaltung im Blick hat. Nur so können Transparenz und Fairness gewährleistet werden“, so Swinke.
Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V., Stefanie Jäkel, Pressesprecher(in), Herschelstr. 31, 30159 Hannover, Telefon: 0511 701480