Pressemitteilung | Verbraucherzentrale Sachsen e.V.

Steigende Prämien in der privaten Krankenversicherung bereiten viele Sorgen / Verbraucherzentrale Sachsen berät zu Alternativen

(Leipzig) - Bittere Post bekommen derzeit viele privat Krankenversicherte. Egal, ob sie eine Voll- oder Ergänzungsversicherung abgeschlossen haben, in diesen Briefen wird ihnen eine deutliche Verteuerung des Versicherungsschutzes ab Januar 2010 angekündigt. Die Kosten für die Vollversicherung sind dabei für manchen älteren Betroffenen kaum noch bezahlbar. Bei den Ergänzungsversicherungen rufen beispielsweise Prämienerhöhungen bis zu 30 Prozent großes Unverständnis hervor.

"Vollversicherte haben oft die Möglichkeit, die finanzielle Belastung durch einen Tarifwechsel zu reduzieren", rät Andrea Heyer, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. Deshalb sollte man sich beim Versicherer zuerst nach einem ähnlichen Tarif mit gleichartigem Versicherungsschutz erkundigen. Neuere Tarife sind oft preisgünstiger als ältere. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass Verbraucher einen Rechtsanspruch auf einen Übertritt in einen anderen Tarif haben. Die im alten Tarif erworbenen Rechte, so die gebildete Alterungsrückstellung, gehen dabei nicht verloren. Wenn die finanziellen Mittel auch für einen neuen, ähnlichen Tarif nicht ausreichen, muss über eine Leistungsreduzierung oder den Selbstbehalt nachgedacht werden. Kostensparende Leistungsänderungen im stationären Bereich können zum Beispiel die Streichung des Krankenhaustagegeldes oder die Unterbringung in einem Mehrbettzimmer sein. Im ambulanten Bereich lassen sich durch die Vereinbarung bzw. Anhebung des Selbstbehaltes einige Euro sparen. Wenn auch diese Maßnahmen für einen bezahlbaren Krankenversicherungsschutz nicht ausreichen, kann ab dem 55. Lebensjahr noch in den Standard- oder Basistarif des bisherigen Versicherers gewechselt werden. Deren Leistungen entsprechen weitestgehend denen der Gesetzlichen Krankenversicherung. Bei nachgewiesener Hilfsbedürftigkeit im Sinne des Sozialrechts können die Prämie im Basistarif halbiert und gegebenenfalls darüber hinaus noch ein staatlicher Zuschuss beantragt werden.

"Über die verschiedenen Tarife der Krankenversicherer und dabei auch zu den wenig empfehlenswerten Angeboten kann man sich im Rahmen einer persönlichen Beratung bei der Verbraucherzentrale Sachsen informieren", empfiehlt Heyer.

"Bei den Ergänzungsversicherungen gilt es unter dem Gesichtspunkt steigender Prämien noch einmal zu überdenken, wie notwendig solche Zusätze tatsächlich sind", schlägt Heyer weiterhin vor. Häufig wurden Versicherungspakete gewählt, bei denen die einzelnen Bausteine unterschiedliche Gewichtung für den Betroffenen haben. "Da diese Versicherungen eigentlich keine Existenz bedrohenden Risiken übernehmen, kommt auch ihre Kündigung in Betracht", sagt Heyer.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Sachsen e.V. Pressestelle Brühl 34-38, 04109 Leipzig Telefon: (0341) 696290, Telefax: (0341) 6892826

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