Pressemitteilung | Verband der Privaten Bausparkassen e.V.

Steigende Preise sorgen für Verunsicherung / Anteil Sparer-Haushalte sinkt auf Tiefststand

(Berlin) - Das Sparen für „Konsumausgaben“ und das Sparziel „Altersvorsorge“ stehen im Sommer 2008 gemeinsam an der Spitze der Sparziele der Bundesbürger. 55,4 Prozent nannten die „Altersvorsorge“ und mit 55,1 Prozent fast ebenso viele das „Sparen für Anschaffungen“. An dritter Stelle rangiert das Sparziel „Erwerb von Wohneigentum/Renovierung“ mit 41,3 Prozent vor der „Kapitalanlage“ mit 33,6 Prozent. Dies ergab die zum 33. Mal von TNS Infratest, Bielefeld, im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen durchgeführte repräsentative Umfrage zum Sparverhalten der Bundesbürger. Interviewt wurden dabei über 2.000 Bundesbürger im Alter von 14 Jahren und mehr. Die Umfrage wird dreimal im Jahr durchgeführt.

Gleichzeitig ist nach Angaben des Verbandes der Anteil der Haushalte, die überhaupt sparen, mit 45,6 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Umfragen im Jahr 1997 gesunken. Entsprechend hat der Anteil der Haushalte, die nichts auf „die hohe Kante“ legen konnten, mit 53,4 Prozent den höchsten Wert erreicht.

Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender des Verbandes: „Die seit einiger Zeit drastisch gestiegenen Preise für Nahrungsmittel, Benzin, Gas und Heizöl dürften in Verbindung mit einer deutlichen Verlangsamung des Wirtschaftswachstums für eine Verunsicherung bei den Bundesbürgern gesorgt haben. Dies lässt sich auch an einem speziellen Ergebnis unserer Umfrage festmachen: 54,0 Prozent der Haushalte, die künftig weniger sparen wollen, gaben als Begründung steigende Ausgaben bzw. höhere Lebenshaltungskosten an, 29,0 Prozent nannten fehlende Einkommenssteigerungen bzw. Einkommenseinbußen.“

Zum zweiten Mal sind bei dieser Umfrage auch die hauptsächlich genutzten Anlageformen abgefragt worden. Danach steht das traditionelle Sparbuch (einschließlich Spareinlagen, Banksparplänen) mit 55,1 Prozent weiterhin an erster Stelle vor dem Bausparvertrag mit 36,7 Prozent und den Renten- / Kapitallebensversicherungen mit 35,6 Prozent. Bemerkenswert sei nach Ansicht des Verbandes, dass 35,1 Prozent, also mehr als jeder Dritte, Geld auf einem Girokonto „spare“. Damit werde diese „Sparform“ noch häufiger genutzt als „kurzfristige Geldanlagen“ mit 26,8 Prozent und „Investmentfonds“ mit 26,0 Prozent. Die geringsten Nutzungsquoten hätten „Aktien“ mit 17,1 Prozent erzielt, gefolgt von „festverzinsliche Wertpapiere/Bundesschatzbriefe“, die nur von 11,7 Prozent als Geldanlage angegeben worden seien.

Der aus der Untersuchung abgeleitete Sparklima-Index des Verbandes wird als Saldo aus den Prozent-Anteilen derjenigen, die künftig mehr sparen wollen, und derjenigen, die künftig weniger sparen wollen, berechnet: Die zu Beginn des Jahres 2008 einsetzende Aufwärtsentwicklung dieses Sparklima-Indexes habe sich im Sommer 2008 nicht fortgesetzt: Nach -4,3 im Frühjahr sei der Index wieder deutlich auf -7,7 gesunken und liege damit in etwa auf dem Niveau des vorigen Jahres, als er kontinuierlich von -6,0 auf -8,5 zurückgegangen sei. Dabei sei die Entwicklung nahezu gleichlautend in Ost- und Westdeutschland verlaufen: In Westdeutschland sei der Index von -3,4 im Frühjahr auf jetzt -6,5 zurückgegangen; in Ostdeutschland sei er im gleichen Zeitraum von -7,9 auf -12,8 gesunken.

Abschließend weist der Verband darauf hin, dass das bei dieser Umfrage festgestellte rückläufige Sparverhalten der Bundesbürger keineswegs im Widerspruch zum Anstieg der Sparquote der privaten Haushalte im ersten Halbjahr 2008 stehe. Während die Erhebung des Verbandes bei dem einzelnen Bundesbürger ansetze und dessen aktuelles und künftiges Sparverhalten abfrage, sei die Sparquote Ausdruck des in der Vergangenheit liegenden Sparaufkommens der privaten Haushalte und werde gemessen als Anteil der Ersparnis (in Milliarden Euro) am gesamten verfügbaren Einkommen (in Milliarden Euro).

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Privaten Bausparkassen e.V. Pressestelle Klingelhöferstr. 4, 10785 Berlin Telefon: (030) 590091-500, Telefax: (030) 590091-501

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