Steuererhöhung auf kaltem Wege / BVMW kritisiert Verlängerung der Abschreibungsfristen

(Berlin) – Die zwischen den Steuerabteilungsleitern von Bund und Ländern erzielte Einigung über eine Verlängerung der Abschreibungsfristen kommt einer „Steuererhöhung auf kaltem Wege“ für kleine und mittlere Unternehmen gleich. Diese Auffassung vertrat der Vorsitzende der Steuerkommission des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Dr. Hans-Michael Pott, in Berlin. Dadurch, so Pott, würden Investitionsvorhaben und Modernisierungsinvestitionen behindert; Arbeitsplatzverluste, Konkurse und Verlagerungen von Beschäftigungsmöglichkeiten ins Ausland seien die Folge.

Auch wenn die Nutzungsdauer von Computern und ähnlichen Wirtschaftsgütern nach massiven Protesten des BVMW und anderer Verbände nunmehr von vier auf drei Jahre verkürzt werden solle, so Pott, bringe das ganze Vorhaben der mittelständischen Wirtschaft keine Erleichterungen. Im Gegenteil, die vorgesehene Verlängerung der Abschreibungszeiten sei eine „zusätzliche Belastung für den Mittelstand“. Damit würden die immer wieder von der Politik ins Feld geführten Beteuerungen, den Mittelstand stärker fördern zu wollen, ad absurdum geführt. Die Verlängerung bewirke eine Überalterung der Ausrüstung und reduziere damit zum Teil erheblich die Chancen im internationalen Wettbewerb, denn ausländische Konkurrenten könnten bei kürzeren Abschreibungszeiten schneller modernisieren.

Nachteile aus einer restriktiven Abschreibungspolitik entstünden letztlich nicht nur den Investoren, sondern vor allem auch den Herstellern von Ausrüstungsgütern, die ihre Produkte nicht mehr absetzen könnten.
Pott warnte davor, die kleinen und mittleren Unternehmen durch Steuern und Abgaben weiter zu schröpfen: „Es macht keinen Sinn, die Kuh, die man weiterhin melken möchte, auf die Schlachtbank zu treiben.“

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