Strafanzeigen gegen illegalen Lebendrupf / VIER PFOTEN fordert: Der deutsche Daunenverband muss endlich handeln
(Hamburg) - In den letzten Tagen kontrollierten VIER PFOTEN Teams 60 Gänsefarmen in Polen und Ungarn. Das Ergebnis stimmt optimistisch. Alle Farmen auf der VIER PFOTEN Positiv-Liste verzichten auf die Tierquälerei und zeigten sich offen für die Kontrollen.
Bei zwei Farmen in Ungarn stießen die Kontrolleure jedoch auf frisch gerupfte, verletzte Gänse. Gegen die Farmen eines Züchters in Ohat und eines Gänsehalters in Folyás wurde Strafanzeige erstattet, in letzterem Fall auch wegen Schwarzarbeit.
"Die Gänse des Züchters in Ohat waren bis zum Kopfansatz kahlgerupft und eng zusammengepfercht. Das Rupfen am Hals ist besonders schmerzhaft - blutende Wunden sind dabei unvermeidlich", berichtet Marcus Müller, Leiter der Lebendrupfkampagne.
Für den Lebendrupf rücken so genannte Federbrigaden mit Autobussen an, um den Gänsen im Akkord die Federn und Daunen auszurupfen. Diese Praxis wird selbst von den meisten Gänsehaltern abgelehnt und ist in der EU verboten.
Im letzten Jahr hatte der deutsche Daunen- und Federnverband VDFI scheinheilig harte Strafen für Lebendrupfer gefordert. Nun hat der Verband die Chance zu zeigen, ob die scharfen Forderungen ehrlich waren oder nur ein PR-Gag. VIER PFOTEN fordert den VDFI und den ungarischen Daunenverband auf, sich für harte Strafen einzusetzen und zu verhindern, dass die Vorfälle erneut vertuscht werden.
VIER PFOTEN setzt die unangemeldeten Kontrollen den gesamten Sommer fort und wird jeden Gänsezüchter, der seine Gänse lebendig rupft, zur Rechenschaft ziehen. Dazu setzt VIER PFOTEN auch ein ferngesteuertes Flugzeug ein, um versteckte gerupfte Gänseherden aufzuspüren.
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VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
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