Pressemitteilung | Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG)

Strafverschärfungen wären wichtiges Signal an die Betroffenen

(Berlin) - Zum Vorstoß von Gesundheitsministerin Nina Warken, Übergriffe auf Krankenhauspersonal und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte härter zu bestrafen, gibt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. Gerald Gaß eine Erklärung ab.

„Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Gesundheitsministerin den Hilferuf aus Krankenhäusern und Arztpraxen gehört hat und Konsequenzen ankündigt. Übergriffe auf Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte müssen in der Strafbemessung Angriffen auf Rettungspersonal und Einsatzkräfte gleichgestellt werden. Hier ist nun die Ministerin gefragt, das Strafgesetzbuch entsprechend anzupassen. Für die Betroffenen in Kliniken und Praxen wäre dies vor allem ein Signal, dass Gewalttäter nicht mehr ohne oder nur mit geringsten Strafen davonkommen. Nun müssen den Worten Taten folgen, die Betroffenen dürfen nicht wieder mit Sonntagsreden und überlangen Prozessen enttäuscht werden.

Klar ist aber auch, dass die Strafverschärfung das Problem zunehmender Gewalt alleine nicht lösen wird. Sie mag einige potentielle Täter abschrecken, ist aber vor allem ein wichtiges Zeichen an die Betroffenen, dass sie und ihre Arbeit ernstgenommen werden. Wie viele andere leiden auch die Beschäftigten in Krankenhäusern und Arztpraxen unter zunehmender Verrohung, Respektlosigkeit und gesunkenen Hemmschwellen. Strafverschärfungen können hier nur ein Baustein unter vielen zur Lösung dieses gesamtgesellschaftlichen Problems sein. Wir brauchen eine breite gesellschaftliche Debatte darüber, wie es uns in einer demokratischen und vielfältigen Gesellschaft gelingt, auch bei Meinungsverschiedenheiten gewaltfrei und respektvoll miteinander umzugehen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG), Joachim Odenbach, Leiter(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Wegelystr. 3, 10623 Berlin, Telefon: 030 39801-0

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