Pressemitteilung | (BGL) Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.

Strategien für die grüne Stadt der Zukunft / Über 150 internationale Vertreter aus Politik, dem Umweltbereich und der grünen Branche diskutierten auf dem / "European Urban Green Congress" der ELCA am 30. Mai 2013 in Hamburg die Potenziale urbanen Grüns

(Bad Honnef) - Anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums veranstaltete die European Landscape Contractors Association (ELCA) am 30. Mai 2013 in Hamburg den internationalen European Urban Green Congress. Die über 150 Teilnehmer kamen überwiegend aus Europa, aber auch aus Kanada, Japan und Australien. Der Kongress bot die Ergebnisse neuer Studien, die die ELCA beauftragt hatte, zahlreiche Best-Practice-Beispiele zur grünen Stadtentwicklung, eine ebenso spannende wie kontroverse Diskussion und Zeit für den Austausch unter den Teilnehmern.

ELCA-Präsident Emmanuel Mony zitierte gleich in seinem Eröffnungs-Statement aus der aktuellen Mitteilung der EU-Kommission an das EU-Parlament, den Rat und die zuständigen Ausschüsse, in der sich die Kommission unter anderem zum ökologischen und sozialen Nutzen von urbanem Grün bekennt. Mony: "Dieses Bekenntnis bestätigt unsere Argumentation und es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass diese Nachricht verbreitet und in praktisches Handeln umgesetzt wird: Die grüne Stadt ist das Modell der Zukunft!"

Schon mit der Vorstellung verschiedener Best-Practice-Beispiele wurde deutlich, dass es sehr unterschiedliche Gewichtungen innerhalb des Modells
"grüne Stadt" gibt. Kontroverse Positionen wurden insbesondere in der Podiumsdiskussion unter dem Titel "Grüne Städte als Treiber von Wachstum und Wohlstand" ausgetauscht.

Sprecher auf dem Podium waren Michael Sachs, Staatsrat für Stadtentwicklung der Freien und Hansestadt Hamburg. Henk Meijer, Projektdirektor des niederländischen Almere Centrum Weerwater, Ricky Burdett, Professor für Architektur an der London School of Economics (LSE), Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und ELCA-Präsident Emmanuel Mony.

Ricky Burdett betonte, dass es differenzierter und individueller Strategien bedarf, um die aktuellen und zukünftigen Probleme der europäischen Städte zu lösen. Weder pauschale Forderungen nach "mehr Grün" noch einheitliche Konzepte seien geeignet, um der jeweiligen lokalen Situation gerecht zu werden. Burdett:" Jede Stadt muss sich für ein Modell entscheiden. Die Themen und die zu lösenden Probleme in wachsenden Städten sind überall gleich, aber die Lösungen müssen individuell entwickelt werden." Selbst innerhalb einer Stadt können unterschiedliche Strategien gefordert sein, wie Michael Sachs deutlich machte: "Wir arbeiten in der Stadtentwicklung am lebenden Organismus, die Zeiten derhoheitlichen Politik sind vorbei. Politik und Verwaltung sind im ständigen Austausch mit Bürgern und Interessenvertretern vor Ort." Auch Olaf Tschimpke betonte die Notwendigkeit einer konsequenten Bürgerbeteiligung und daraus folgend veränderte Planungsprozesse: "Lebendiges Grün steht zentral, ist jedoch nicht das alleinige Ziel, wir müssen auch eine neue Architektur wagen und wir brauchen wissenschaftliche Forschung." Henk Meijer rief dazu auf, Bürger zu aktivieren: "Das Spektrum innerhalb der grünen Stadt ist groß und umfasst Gesundheitsaspekte ebenso wie Vielfalt, Stadtklima, soziale Fragen, Energie und Transport." Olaf Tschimpke begrüßte den Vorstoß der ELCA zur Verabschiedung einer Charta mit unterschiedlichen Interessengruppen: "Das Grün in der Stadt braucht eine starke Lobby und deshalb ist auch ein gemeinsames Vorgehen des Garten - und Landschaftsbaus mit Naturschutzverbänden und anderen Gruppen richtig."

Emmanuel Mony betonte abschließend den Wert des internationalen Austauschs und rief die Mitglieder wie alle Kongressteilnehmer dazu auf, die Ideen und Anregungen des Tages mitzunehmen und vor Ort in die Debatte mit Politikern und Entscheidern zu tragen.

Quelle und Kontaktadresse:
BGL Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. Pressestelle Alexander-von-Humboldt-Str. 4, 53604 Bad Honnef Telefon: (02224) 7707-0, Telefax: (02224) 7707-77

(aj)

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