Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

Streik bei vectus

(Frankfurt am Main) - Die GDL hat ihre Mitglieder am 12. Dezember 2008 von 5.45 bis 8.45 Uhr zu einem Streik bei der vectus Verkehrsgesellschaft GmbH aufgerufen. "Wir liegen mit unseren Forderungen noch meilenweit auseinander und wir haben in den Tarifverhandlungen keinerlei Bewegung erreicht", so der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Norbert Quitter, heute in Limburg.

vectus bietet drei Prozent
Der Tarifkonflikt zwischen der GDL und dem Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen (AGVDE) schwelt schon seit dem Sommer dieses Jahres. Die GDL fordert eine lineare Entgelterhöhung von 8,2 Prozent, rückwirkend zum 1. Januar 2008. vectus bot dagegen eine Entgelterhöhung von nur fünf Prozent zum 1. Juli 2008 für eine Laufzeit von 18 Monaten. Rechnet man dieses Angebot auf die Laufzeit eines Jahres herunter, bietet der Arbeitgeber damit gerade einmal drei Prozent. Außerdem sollten die Arbeitnehmer 250 Euro mehr Weihnachtsgeld erhalten. Eine besondere "Freude" machte vectus seinen Mitarbeitern kurz vor Weihnachten: Es verweigerte die jährliche Bonuszahlung von durchschnittlich 650 Euro.

Weitere Streiks nicht auszuschließen
Die Arbeitnehmer und GDL-Mitglieder sind nicht bereit, das völlig unzureichende Angebot sowie die geradezu provokante Streichung der Bonuszahlung hinzunehmen. Die GDL schließt weitere Streiks nicht aus, wenn der AGVDE kein deutlich besseres Angebot vorlegt.

Die GDL bedauert die Beeinträchtigungen der Fahrgäste aufgrund des Streiks. Sie zieht stets Verhandlungen der Konfrontation vor. Aufgrund der hartnäckigen Haltung des AGVDE bleibt ihr jedoch keine andere Wahl, als erneut durch einen Arbeitskampf Druck auszuüben.

20 Prozent unter DB-Niveau
Erst im März dieses Jahres erzielte die GDL für die Lokomotivführer der Deutschen Bahn AG eine Entgelterhöhung von acht Prozent zum 1. März 2008 sowie weiteren drei Prozent zum 1. September 2008. Schon zuvor verdienten die Mitarbeiter von vectus rund zehn Prozent weniger als ihre Kollegen der DB AG. Heute sind es 20 Prozent. Aus Sicht der GDL leisten die Arbeitnehmer der DB AG und bei vectus die gleiche Arbeit. Ihre Verantwortung, die Belastung durch Schicht- und Wechseldienst, ihre Qualifikation sei identisch. "Es gibt keinerlei Rechtfertigung für eine unterschiedliche Bezahlung in den einzelnen Unternehmen. Stattdessen nutzen die Arbeitgeber unterschiedliche Lohnniveaus als einziges Kriterium für den Wettbewerb im schienengebundenen Personennahverkehr. Damit muss endlich Schluss sein", so Quitter. Wettbewerbskriterien müssten Sicherheit, Pünktlichkeit und Service sein, nicht aber die Lohnkosten der Arbeitnehmer. Dafür kämpfe die GDL und dafür kämpften die Arbeitnehmer bei vectus.

Von 5.45 bis 8.45 Uhr steht Ihnen auf dem Bahnhofsvorplatz in Limburg der stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Norbert Quitter für Interviews zur Verfügung.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Gerda Seibert, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Baumweg 45, 60316 Frankfurt am Main Telefon: (069) 405709-0, Telefax: (069) 405709-129

(tr)

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