Studiengebühren in Europa
(München) - Nach dem jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts steht die Einführung von Studiengebühren in Deutschland auf der Tagesordnung. Damit wird Deutschland der Mehrheit der europäischen Länder folgen.
Von 27 Ländern (25 EU-Länder sowie Norwegen und Schweiz) erheben 15 Länder Studiengebühren. Keine Studiengebühren werden in den skandinavischen Ländern, Frankreich, Irland, Polen, der Tschechischen und der Slowakischen Republik, Luxemburg, Malta und bisher Deutschland erhoben. Dabei werden allerdings in Malta, Schweden und der Slowakischen Republik Studiengebühren von ausländischen Studenten verlangt (wie auch in manchen Ländern die Studiengebühren für ausländische Studenten höher sind als für die einheimischen). Frankreich erhebt für die Grandes Ecoles und Polen für die privaten Universitäten Gebühren. Die Tschechische Republik und Deutschland beabsichtigen, Studiengebühren einzuführen.
Die Studiengebühren in Europa sind weitaus niedriger als in den USA. Während z.B. in den Niederlanden EUR 1.496 und an den Grandes Ecoles in Frankreich EUR 5.500 pro Jahr verlangt werden, belaufen sich die Studiengebühren in den USA auf durchschnittlich USD 12.000-16.000 p.a.. In Harvard und Yale werden für die "graduate studies" USD 33.000 p.a. verlangt. In allen Ländern werden Stipendien und Darlehen gewährt, wobei die Rückzahlungsmodalitäten sehr unterschiedlich sind. In der Regel erfolgt die Rückzahlung während der späteren Erwerbstätigkeit und teilweise in Abhängigkeit von der Höhe der Bezahlung.
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