Sturmschäden - Holzmärkte aufnahmefähig
(Wiesbaden) - Von den Waldschäden durch das Orkantief "Lothar" am 26. Dezember 1999 ist in Deutschland vor allem Baden-Württemberg mit dem Schwerpunkt Schwarzwald betroffen. Es wird dort mit einem regional konzentrierten Anfall von 20-25 Mio. Fm, davon ca. 3 Mio. Fm Laubholz gerechnet.
Andere Bundesländer sind weniger stark betroffen. Der gesamte Holzanfall entspricht etwa dem 2 bis 2 1/2-fachen Jahreseinschlag des Landes Baden-Württemberg. Dennoch sind die Auswirkungen auf den Holzmarkt nicht mit "Vivian" und "Wiebke" des Jahres 1990 zu vergleichen, da die Forstwirtschaft diesmal erst am Beginn der Einschlagssaison steht, so dass ein großer Teil des Holzanfalls im laufenden Einschlag aufgefangen werden kann. Durch Einrichtung von Nasslägern und Lieferungen in die benachbarten, weniger betroffenen Bundesländer, kann ein Marktausgleich herbeigeführt werden.
Die vorgesehene Anwendung des Forstschäden-Ausgleichsgesetzes wird ebenso zur Marktstabilisierung beitragen. Die Sägeindustrie ist aufgrund der vorhandenen Kapazitäten in der Lage, zusätzliche Rundholzmengen aufzunehmen. Hinzu kommt: der Schnittholzmarkt weist derzeit eine stabile Mengenkonjunktur auf hohem Niveau auf. Der Holzverbrauch hat weltweit steigende Tendenz, so dass vorläufig nicht mit überregionalen Marktstörungen und Preiseinbrüchen auf den Holzmärkten zu rechnen ist. Eine Reduzierung der Schnittholzpreise lässt sich auch nicht mit Windwurfargumenten rechtfertigen, zumal die Branche hier eher Nachholbedarf hat und die Verarbeitung von Windwurf oder Windbruchholz höheren Aufwand bei der Manipulation in den Sägewerken verursacht. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten prüft derzeit welche Hilfsmassnahmen ergriffen werden können.
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VDS