Südwestmetall-Förderpreis für ifo-Forscher
(München) - Der ifo-Steuerexperte Wolfgang Eggert wird für seine Habilitationsarbeit an der Universität Konstanz mit dem Südwestmetall-Förderpreis für wissenschaftlichen Nachwuchs 2004 ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigt der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg, Südwestmetall, Arbeiten, die für die industrielle Arbeitswelt von Bedeutung sind. Der wissenschaftliche Bogen ist dabei weit gespannt und reicht von der Volkswirtschaft bis hin zum Maschinenbau.
Eggert entwickelt in seiner Arbeit zur internationalen Besteuerung einen Erklärungsansatz, warum souveräne Staaten ein Interesse an einer internationalen Steuerkoordinierung haben und nicht zwangsläufig in einen ruinösen Steuerwettbewerb laufen. Das Standardargument zur Steuerkonkurrenz liefert keine hinreichende Erklärung für dieses Phänomen.
Das zentrale Ergebnis der Arbeit ist das Steuerwettbewerbsparadoxon. Zwar haben die Länder im Wettbewerb einen Anreiz, die Steuersätze auf mobiles Kapital zum Nachteil der anderen Länder zu senken, um ausländisches Kapital anzuziehen. Dieser Prozess endet aber nicht zwingend in einer ruinösen Steuerkonkurrenz. Durch strategische Anreize können die Steuern ausgeschaltet werden, die die internationale Steuerkonkurrenz verursachen. Damit schafft der internationale Wettbewerb gerade die Voraussetzungen dafür, dass sich souveräne Staaten gegenseitige Hilfe bei der Steuerdurchsetzung garantieren können, und die Länder werden dann internationale Verträge unterstützen. Beispiele aus der Praxis sind das EU-Abkommen zum Informationsaustausch zwischen Steuerbehörden im Bereich der Kapitaleinkommensbesteuerung oder der EU Code of Conduct im Bereich der Unternehmensbesteuerung und der entsprechende OECD Vorstoß.
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