Tag der Ärzte beleuchtet strategische Bedeutung von Klinikärzten im Krankenhausmanagement
(Berlin) - Der dritte Tag des 33. Deutschen Krankenhaustages in Düsseldorf steht ganz im Zeichen der Rolle von leitenden Ärzten im Unternehmen Krankenhaus. Auf dem Fachforum "Tag der Ärzte" unter Vorsitz von Dr. Andreas Tecklenburg, Vorstand für das Ressort Krankenhausversorgung an der Medizinischen Hochschule Hannover, diskutieren Experten über Verantwortung und Kompetenzen des Arztes im Krankenhausmanagement. "Die Strukturbildung im Krankenhaus ist in den letzten Jahren wesentlich komplexer geworden und damit auch die funktionale Bedeutung des leitenden ärztlichen Dienstes", erklärte Tecklenburg. In diesem "hochvolatilen Gebilde" müssten Ärzte in Geschäftsführungen strategische Leistungsplanung anhand demografischer Daten, Prognosen zum medizinisch-technischen Fortschritt sowie Wettbewerbsanalysen einsteuern. "Ökonomie und Medizin sind hier lediglich zwei Seiten der selben Medaille", machte Tecklenburg deutlich.
"Der verschärfte Wettbewerb verlangt von den Krankenhausleitungen flexible und schnelle Gestaltungsmöglichkeiten, um optimierend auf die Erfordernisse eines Klinikbetriebs reagieren zu können." Dies erklärte Prof. Dr. Jörg Martin, Kliniken des Landkreises Göppingen gGmbH, im Rahmen seines Vortrags "Stärken und Schwächen des Modells `Der Arzt als Alleingeschäftsführer´ ". Viele kommunale Träger hätten ihre bisherigen Eigenbetriebe "Krankenhaus" nach kontrovers geführten Debatten in eine GmbH bzw. gGmbH umgewandelt. "Diese zunehmende Professionalisierung von Geschäftsführungen hat zur Folge, dass ein hauptamtlicher Ärztlicher Vertreter in der Top-Führungsebene eines Klinikums etabliert sein muss. Ferner ist es notwendig, dass die Position des Kaufmännischen Direktors mit Kandidaten besetzt wird, der den Ärztlichen Alleingeschäftsführer mit seinem berufsspezifischen Fachwissen bei strategischen Management-Entscheidungen beratend zur Seite steht", bekräftigte Martin.
Im anschließenden "Curriculum Chefärzte" unter dem Tagungsvorsitz von Kongresspräsident Prof. Dr. Hans-Fred Weiser, Präsident des Verbands der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V. (VLK), wird der Frage nachgegangen, welches nichtmedizinische Rüstzeug für junge Chefärzte und leitende Oberärzte notwendig ist.
Der Einsatz von Controlling im Krankenhaus bildet ab 14:00 Uhr einen weiteren Schwerpunkt des dritten Kongresstages. Im Rahmen der Veranstaltung "Update Controlling: Entwicklungen des Controlling in der Gesundheitswirtschaft" des Deutschen Vereins für Krankenhaus-Controlling (DVKC) diskutieren die Experten den planvollen und systematischen Einsatz von Krankenhauscontrolling. Anhand von Praxisbeispielen wie "Controlling in Akut- und Schwerpunktkliniken" oder "Entwicklungen des Controlling in psychiatrischen Einrichtungen" wird der Controlling-Einsatz als eine wichtige Voraussetzung für die Unterstützung der Leistungsprozesse in den Kliniken aufgezeigt.
Der 33. Deutsche Krankenhaustag bietet noch bis zum 20. November 2010 Experten und Praktikern im Krankenhauswesen eine interdisziplinäre Plattform, Konzepte und Visionen für das deutsche Krankenhauswesen zu diskutieren. Das ausführliche Kongress-Programm steht unter www.deutscher-krankenhaustag.de als PDF-Datei zum Herunterladen bereit.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG)
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