Pressemitteilung | (ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft

Tag der Arbeit: Münchner Appell zur Standortsicherung / Brossardt: "Fatale Kostenentwicklung der letzten Jahre muss gestoppt werden" (#tagderarbeit, #1Mai)

(München) - Zum Tag der Arbeit am 01. Mai appelliert der vbm - Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V. an die IG Metall Bayern, die Zukunftsfähigkeit unseres Standorts zu unterstützen. Angesichts rasanter technologischer Umbrüche, tiefgreifender globaler Marktverschiebungen, weltweiter konjunktureller Unsicherheiten sowie einer zunehmenden Bedrohung durch Protektionismus kommentiert vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: "Die Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektroindustrie stehen am Scheideweg, sie verlieren insbesondere durch hohe Personalkosten zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit. Die fatale Kostenentwicklung der vergangenen Jahre muss gestoppt werden. Wir müssen jetzt durch kluge und vorausschauende Industriepolitik die Weichen für die Zukunft der bayerischen M+E Industrie stellen. Nur so können wir dauerhaft Wertschöpfung, Beschäftigung und Wohlstand im Freistaat halten."

Der vbm adressiert fünf Punkte zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Standorts. "Wir müssen die Herausforderungen der Veränderungen von Märkten und Technologien annehmen. Das betrifft neben Digitalisierung und Industrie 4.0 auch Energiewende und Klimawandel. Dieser Transformationsprozess erfordert massive Investitionen", kommentiert Brossardt. So geben die bayerischen M+E Betriebe über 650 Millionen Euro pro Jahr für die Qualifizierung der Beschäftigten aus. Damit gehen die Unternehmen in Vorleistung. "Wir haben mit über 870.000 Beschäftigten in der bayerischen M+E Industrie ein Rekordhoch. Damit das so bleibt, brauchen die Unternehmen ausreichend finanziellen Spielraum für Investitionen", betont Brossardt.
Die bayerische M+E Industrie hat die höchsten Arbeitskosten weltweit. Die Tarifentgelte stiegen in den letzten zehn Jahren um 33 Prozent, die Lohnstückkosten um 25 Prozent. Zeitgleich legte die gesamtwirtschaftliche Produktivität nur um elf Prozent zu. "Diese Kostenexplosion muss enden. Jeder weitere unverhältnismäßige Anstieg senkt unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Das können wir uns angesichts der sich eintrübenden Konjunktur nicht mehr erlauben", so Brossardt.

Der vbm fordert die IG Metall Bayern in ihrem Münchner Appell zur Standortsicherung auf, verantwortungsvoll umzusteuern und mit den Arbeitgebern gemeinsam eine erfolgreiche Zukunft für Unternehmen und Arbeitnehmer im Freistaat zu gestalten. Dazu gehörten sowohl eine moderne Tarifpolitik als auch ein flexibles Arbeitsrecht. "Die Lohnpolitik muss sich am gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritt orientieren und Tarifverträge sollen das wirtschaftliche Handeln der Unternehmen unterstützen. Dafür müssen Tarifverträge Mindestbedingungen abbilden, nicht mehr und nicht weniger", fordert Brossardt und fügt hinzu: "Unsere gesetzlichen Arbeitszeitregelungen sind nicht mehr zeitgemäß. Die moderne Arbeitswelt benötigt mehr Flexibilität, hier brauchen wir in der Umsetzung mehr Geschwindigkeit - für die Zukunftsfähigkeit unseres Standorts. Hier ist der Gesetzgeber gefordert."

Quelle und Kontaktadresse:
(ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-370, Fax: (089) 55178-376

(sf)

NEWS TEILEN: