Pressemitteilung | CARE Deutschland e.V.

Tag der Katastrophenvorsorge: Weibliches Wissen nutzen / CARE-Vorstand Stefan Ewers: "Frauen sind nicht nur Opfer von Katastrophen, sondern leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Vorsorge, wenn sie die Chance dazu erhalten"

(Bonn) - "Das Sprichwort 'Vorbeugen ist besser als heilen' gilt nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Entwicklungszusammenarbeit", erinnert CARE-Vorstandsmitglied Stefan Ewers zum internationalen Tag der Katastrophenvorsorge am kommenden Samstag. In diesem Jahr stehen Frauen und Mädchen im Mittelpunkt des Gedenktages am 13. Oktober, den die Vereinten Nationen 1989 ins Leben gerufen haben.

So weist auch Ewers auf die wichtige Rolle von Frauen und Mädchen bei der Vorsorge vor Katastrophen hin: "Jeder Euro, den wir in das Wissen von Frauen investieren, rettet im Katastrophenfall Leben." Frauen und Mädchen würden bei Evakuierungen häufig benachteiligt und ihnen fehle oft die Kraft, im Falle einer Katastrophe weite Strecken zu schwimmen oder zu laufen. Außerdem hätten Frauen noch zu selten die finanzielle und soziale Absicherung, um ihr Leben und das ihrer Familien ausreichend zu schützen, erinnert der CARE-Vorstand. "Aber Frauen sind nicht nur Opfer von Katastrophen, sondern leisten auch einen "unverzichtbaren Beitrag zur Vorsorge und beim Wiederaufbau, wenn sie die Chance dazu erhalten", betont Ewers.

Geschätzte 70 Prozent der ärmsten Menschen der Welt sind Frauen, und sie sind häufiger und heftiger von Naturkatastrophen, Hunger und Krankheit betroffen. Zwei Drittel der weltweit über 775 Millionen Analphabeten sind Frauen und Mädchen. In vielen Regionen der Welt dürfen sie darüber hinaus nur unzureichend an politischen Entscheidungen teilhaben.

Die Erfahrung von CARE in Projektländern zeigt, dass Katastrophenvorsorge gerade auf die Bedürfnisse und das Wissen von Frauen eingehen muss, um erfolgreich zu sein. In Vietnam, das jedes Jahr von Wirbelstürmen und starken Überflutungen heimgesucht wird, zeigt sich der Erfolg dieses Ansatzes: Fortbildungen richten sich gezielt an Frauen, die meistens die größte Verantwortung für Heim und Kinder tragen. Sie lernen, wie man sich im Falle eines Sturmes schützt, wie bei Überflutungen Krankheiten vermieden werden und wie sie ihre Häuser mit einfachen Mitteln sturmresistenter machen können. Sie beraten darüber, wo Evakuierungsstraßen benötigt werden und welche Notreserven in keinem Haushalt fehlen dürfen.

Weltweit arbeitet CARE mit Gemeinden daran, Katastrophen und Krisen vorzubeugen. Getreidebanken, die von Frauen verwaltet werden, Kleinspargruppen oder Schulungen über verbesserte Anbau- und Bewässerungsmethoden, Mangrovenpflanzungen zum Schutz gegen Erosion. Denn die Auswirkungen des Klimawandels und die vermehrt auftretenden Dürren, Überflutungen und andere extreme Wetterphänomene machen deutlich, dass humanitäre Hilfe im Krisenfall allein nicht reicht. Gemeinden müssen nachhaltig darin gestärkt werden, sich besser vor Katastrophen zu schützen und anschließend schneller wieder auf eigenen Beinen stehen zu können.

Hintergrund: Am Samstag, den 13. Oktober ist der Internationale Tag der Katastrophenvorsorge. Die Vereinten Nationen haben für dieses Jahr das Motto "Mädchen und Frauen - die (un)sichtbare Kraft der Widerstandsfähigkeit" ausgerufen.

Quelle und Kontaktadresse:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V. Sabine Wilke, Pressesprecherin Dreizehnmorgenweg 6, 53175 Bonn Telefon: (0228) 975630, Telefax: (0228) 9756351

(cl)

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