Tag des weißen Stockes am 15. Oktober: Wie ist das, blind zu sein - in einer Welt von Farben, Grafiken und Automaten? /Blinde Menschen geben an ihrem internationalen Aktionstag bundesweit Einblick in "ihre Welt"
(Berlin) - Zum jährlich am 15. Oktober stattfindenden Aktionstag der blinden Menschen, dem "Tag des weißen Stockes", machen der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und seine rund 270 Landes- und Ortsvereine auf die Alltagsprobleme der rund 145.000 blinden Menschen in Deutschland in einer auf das Sehen ausgerichteten Welt aufmerksam. Motto des Aktionstages ist dieses Jahr "Wie ist das, blind zu sein - in einer Welt von Farben, Grafi-ken und Automaten?". Dazu wird es bundesweit eine Vielzahl von Veranstaltungen geben: bekannte Persönlichkeiten der Region werden versuchen, Automaten mit verbundenen Au-gen zu bedienen. Außerdem werden blinde Menschen zeigen, wie sie mit Hilfe von Erken-nungsgeräten Farbe erkennen können und wie sie sowohl Computer als auch das Internet nutzen.
"Unsere gesamte Umgebung ist auf den Sehsinn ausgerichtet. Weit über 80 Prozent der Sin-neswahrnehmungen nimmt der sehende Mensch mit den Augen auf. Ob Automaten, Compu-terbildschirm, die Farben der Kleidungsstücke - alles muss eigentlich gesehen werden, um es nutzen zu können. Das heißt für blinde Menschen, sich diese Lebensbereiche anders er-schließen zu müssen: Über blindengerechte Ampeln, Farberkennungsgeräte und Automaten, die auch von blinden Menschen bedient werden können. Wie wir das machen, aber auch, wo das nicht möglich ist und wir auf Hilfe angewiesen sind, das wollen wir am 15. Oktober zei-gen", so Jürgen Lubnau, selbst blinder Präsident des DBSV.
Die nächstgelegene Kontaktstelle des DBSV und seiner Landesvereine ist unter der bundes-weit einheitlichen Rufnummer 01805-666 456 (0,12 EUR/Min.) zu erreichen. Dort erhalten blinde Menschen und ihre Angehörigen Informationen zu Hilfsmitteln und eine Beratung zu individu-ellen Problemen.
Der jährlich am 15. Oktober stattfindende "Tag des weißen Stockes" ist seit 40 Jahren der internationale Aktionstag, der von den über 50 deutschen Organisationen der blinden Men-schen und ihrer Förderer genutzt wird, um auf die speziellen Belange dieser Behinderten-gruppe hinzuweisen. Er ist wie in den vergangenen Jahren zugleich Abschlusstag der Woche des Sehens, während der unter dem Motto "Blindheit verstehen, Blindheit verhüten" vom 10. bis 15. Oktober bundesweit auf die Bedeutung von gutem Sehvermögen, die Ursachen ver-meidbarer Blindheit sowie auf die Situation blinder Menschen in Deutschland und in den Ent-wicklungsländern aufmerksam gemacht wird. Höhepunkt dieser Aktionswoche unter der Schirmherrschaft der Schauspielerin Senta Berger ist neben dem Tag des weißen Stockes der Welttag des Sehens am 13. Oktober, der auf die Kampagne "VISION 2020 - das Recht auf Augenlicht" hinweist.
Getragen wird die Woche des Sehens von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Zentralverband der Augenoptiker, dem Berufs-verband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deut-schen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehin-derten in Studium und Beruf, der Pro Retina sowie dem Hilfswerk der Lions. Unterstützt wird die Aktionswoche von Aktion Mensch, den Hauptsponsoren Novartis und Pfizer sowie von Carl Zeiss Meditec und dem HUG-Verlag.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
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