Pressemitteilung | Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e. V. (DVPT)

Tagelang keine Postzustellung / Unabhängige Messung der Brieflaufzeiten wird eingestellt

(Offenbach) - Mit der Einlieferung eines Briefes vereinbart der Absender mit der Post einen sogenannten Beförderungsvertrag. 80 vom Hundert der Briefsendungen müssen durchschnittlich am ersten auf den Einlieferungstermin folgenden Werktag und 95 vom Hundert bis zum zweiten auf den Einlieferungstag folgenden Werktag ausgeliefert werden.

Ferner schreiben die Verordnungen (PUDLV) vor, dass die Zustellung an der in der Anschrift genannten Wohn- oder Geschäftsadresse durch Einwurf oder persönliche Aushändigung an den Empfänger mindestens einmal werktäglich zu erfolgen hat. Derzeit weicht die Praxis vielfach in nicht hinnehmbarer Weise von den Verordnungen zum gesetzlichen Universaldienst ab. Nach ähnlichen Beobachtungen in Bayern, Hamburg, Berlin und Hessen ist jetzt die baden-württembergische Metropole besonders betroffen.

Vom vergangenen Mittwoch bis zum heutigen Montag nachmittag warten Postkunden vergeblich auf den Zusteller. Krankheit und organisatorische Unzulänglichkeiten werden als Ursache eingestanden, was jedoch von privaten wie gewerblichen Postkunden nicht akzeptiert werden kann. Die Post hat eine Exklusivlizenz und ist damit zur Einhaltung des vorgeschriebenen Qualitätsstandards verpflichtet, zumal Wettbewerb in diesem Markt nur in Randbereichen zugelassen ist.

Besonders ärgerlich ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) zum Jahresende ihr eigenes unabhängiges Testbriefverfahren einstellt. Damit ist sie ab dem 1.1.2005 auf die von der Deutschen Post AG bereitgestellten Messungen der Brieflaufzeiten angewiesen. Bislang wichen die Messergebnisse der RegTP (Verbrauchersicht) von denen der Post (betriebliche Sicht) erheblich ab.

Angesichts der Tatsache, dass die britische, niederländische und norwegische Post ein vorgezogenes Monopolende ihrer Unternehmen bereits für 2006 in Aussicht gestellt haben, ist der Gesetzgeber in Deutschland dringend zu gleichen Schritten aufgefordert.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verband für Post und Telekommunikation e.V. Berliner Str. 170-172, 63067 Offenbach Telefon: 069/8297220, Telefax: 069/82972226

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