Tarifauseinandersetzung im kommunalen Nahverkehr Bayerns / Einigung in letzter Minute / Streiks abgewendet

(Berlin) - Die befürchteten Arbeitsniederlegungen bei den bayerischen kommunalen Nahverkehrsunternehmen sind abgewendet. Wie Willi Russ, 2. Vorsitzender der dbb tarifunion, am Nachmittag des 21. März 2009 in München mitteilte, erzielten die dbb tarifunion und verdi mit den Arbeitgeber buchstäblich in letzter Minute eine Einigung für die rund 6.500 von der Tarifauseinandersetzung betroffenen Beschäftigten.

Russ zeigte sich erleichtert, dass die Arbeitgeber ihre Kernforderung nach einer Arbeitszeitverlängerung aufgegeben haben. "Nachdem diese Mauer fiel, war die Tür für einen Einigung offen. Die Geschlossenheit und Kampfbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen hat die Arbeitgeber offensichtlich beeindruckt", erklärte Russ. "Wir haben erreicht, was erreicht werden musste: eine soziale Komponente als Sockelbetrag, eine deutliche lineare Erhöhung und die Anhebung von Schicht- und Wechselschichtzulagen.

Was aber am wichtigsten ist: Die Arbeitszeit wird nicht verlängert." Den Bürgerinnen und Bürgern bleibt ein unbefristeter Streik der Nahverkehrsbetriebe und eine entsprechend drastische Behinderung ihrer Mobilität jetzt erspart. Russ: "Auch das sehen wir als wichtigen Erfolg. Dieser Arbeitskampf hat sich nie gegen die Fahrgäste gerichtet, sondern immer nur gegen die starre Haltung der Arbeitgeber."

Nach der jetzt vorliegenden Einigung erhalten die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsbetriebe in Bayern zum 1. Januar 2009 einen Sockelbetrag von 40 Euro mehr Gehalt und ab 1. Mai 2009 linear nochmals eine 3,1-prozentige Einkommenssteigerung. Für das erste Halbjahr 2010 ist eine Einmalzahlung von 300 Euro vorgesehen. Zudem werden die Schicht- und Wechselschichtzulagen auf 130 bzw. 200 Euro erhöht. Es wird keine Arbeitszeitverlängerung geben. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 18 Monate.

Quelle und Kontaktadresse:
DBB beamtenbund und tarifunion (dbb) Dr. Frank Zitka, Pressesprecher Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin Telefon: (030) 40815501, Telefax: (030) 40815599