Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall
Anzeige

Tarifrunde 2004 Volkswagen AG

(Berlin) - Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um vier Prozent. Zusätzlich geht sie mit einem Gesprächsangebot über Arbeitsplatzgarantien in die Tarifrunde bei Volkswagen. Die IG Metall will ein Angebot des Unternehmens prüfen: VW-Personalvorstand Peter Hartz hatte im Mai diesen Jahres unter dem Motto "Tarifprojekt 176 544" die Garantie aller inländischen Arbeitsplätze im VW-Konzern in Aussicht gestellt.

Außerdem bringt die IG Metall zwei weitere Themen in die Tarifverhandlungen ein:
- Die Angleichung der Eingruppierungs-bestimmungen für Arbeiter und Angestellte soll vollendet werden. - Einheitliche Entgeltgruppen gibt es bereits.
- Die Gestaltung des demographischen Wandels. Dabei geht es nicht nur um eine altersgerechte Arbeitszeit, sondern darum, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass die Arbeitnehmer gesund in Rente gehen können.

Das beschloss die Tarifkommission der IG Metall am 19. August 2004.

Der VW-Personalvorstand hat am 23. August 2004 seinen Vorschlag zur Sicherung der Konzernarbeitsplätze in Deutschland vorgestellt. Der Kern des Vorschlags: Die Arbeitskosten sollen bis 2011 um 30 Prozent gesenkt werden. Verbindliche Arbeitsplatzgarantien sind in dem Konzept jedoch nicht enthalten. Die Forderungen im Einzelnen:

Entgelt
- VW fordert eine Nullrunde bei den Entgelten. Außerdem soll der variable Entgeltanteil langfristig 30 Prozent betragen. Dazu möchte der Konzern z.B. den bisherigen Mindestbonus in einen flexiblen, ergebnisorientierten Bonus umwandeln.
-Statt 22 Entgeltstufen und 4000 Tätigkeitsbeschreibungen soll es künftig nur noch 12 Einkommensgruppen geben; Das Entgelt für Neueinstellungen ab 2005 soll sich am Modell "Auto 5000" orientieren;

Arbeitszeit
- Die Arbeitszeitkonten sollen künftig 400 statt 200 Stunden von der Nulllinie abweichen dürfen.
- Wenn sich ein Werk bei einer internen Ausschreibung für neue Modelle oder Produkte bewirbt, soll es - als "Gegenleistung" für die notwendigen Investitionen - seine Chancen mit einer vorübergehend längeren Arbeitszeit verbessern können.
- Jüngere Beschäftigte haben eine höhere Arbeitszeit als ältere Beschäftigte. Die Beschäftigten sparen Mehrarbeit an, die sie vor Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze abbauen;
- Pausen, Kommunikations- und Qualifizierungszeiten werden nicht mehr bezahlt.

Ausbildung
- VW will Auszubildende nur noch nach Bedarf übernehmen und die Ausbildungsvergütungen absenken. Dafür soll die Zahl der Ausbildungsplätze um 20 Prozent steigen.

Gesundheit
- Die Belegschaften sollen Krankheitskosten pauschal durch zusätzliche Arbeitszeit oder Verrechnung mit Tarifleistungen ausgleichen. Dafür bekommen sie medizinische Angebote und Versicherungsleistungen.

Die IG Metall hat die Vorschläge von Volkswagen als "überzogen, unrealistisch und unausgewogen" bezeichnet.

Die erste Verhandlungsrunde findet am 15. September 2004 statt.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32, 60528 Frankfurt Telefon: 069/6693-0, Telefax: 069/6693-2843

Logo verbaende.com
NEWS TEILEN:

NEW BANNER - Position 4 - BOTTOM

Anzeige