Tarifrunden gefährden die sinkende Arbeitslosigkeit nicht
(Berlin) - "Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im April bedeutet nicht, dass es zu einer Entspannung des Arbeitsmarktes kommt. Darauf weist erneut der Zuwachs bei der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit hin. Der jüngste Rückgang des IFO-Geschäftsklimaindex zeigt, dass der Wirtschaftsaufschwung noch auf sich warten lässt. In dieser labilen ökonomischen Situation muss auf die Nachfrageseite mehr acht gegeben werden, als auf die Angebotsseite", sagte DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer am 7. Mai in Berlin.
Er forderte die Finanzpolitik auf, die Konjunktur nicht durch eine zu ehrgeizige Konsolidierung zu belasten. Zuerst müsse für einen "ordentlichen Aufschwung" gesorgt werden, damit die Konsolidierungsbemühungen des Haushalts erfolgreich und nachhaltig seien.
"Der Tarifkampf ist bei der Schwäche der Binnenwirtschaft nicht das falsche, sondern das absolut richtige Signal", sagte Putzhammer. Die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von den Konjunkturzyklen der Vereinigten Staaten müsse endlich über die Stärkung der deutschen Masseneinkommen überwunden werden. "Die deutschen Gewerkschaften haben in den letzten zehn Jahren immer wieder bewiesen, dass ihre Lohnforderungen preisstabilitätsorientiert und gesamtwirtschaftlich verantwortlich sind", so das DGB-Vorstandsmitglied. Eine größere Teilhabe an der Wertschöpfung der Unternehmen belaste die deutsche Wirtschaft jedoch nicht, sondern schenke den Unternehmen mittel- und langfristig neue Kunden am heimischen Markt.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
Henriette-Herz-Platz 2
10178 Berlin
Telefon: 030/24060-0
Telefax: 030/24060-324
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Breites Bündnis: Zukunftsinvestitionen sichern – Schuldenbremse reformieren!
- DGB warnt vor weiterem Anstieg bei Menschen ohne Berufsabschluss – 8-Punkte-Programm für mehr Fachkräfte vorgelegt
- Die CDU-Kreistagsfraktion im Landkreis Barnim will eine Arbeitspflicht für Bürgergeld-Beziehende einführen - Sie setzt dafür offenbar auf die Stimmen der AfD - Der DGB Berlin-Brandenburg kritisiert beide Sachverhalte scharf