Tarifverhandlungen in Reisebranche ohne Ergebnis abgebrochen

(Frankfurt am Main) - Arbeitgeber der DRV-Tarifgemeinschaft und ver.di haben die Tarifverhandlungen am 01. September ohne Ergebnis abgebrochen. Ein neuer Termin wurde nicht vereinbart.

Die Arbeitgeber hatten vor allem die Option gefordert, die starre Arbeitszeit von 38,5 Wochenstunden auf betrieblicher Ebene anpassen zu können. Darüber hinaus mehr Leistungsorientierung beim Gehalt in den oberen Entgeltstufen, die im Zweijahresrhythmus bislang erhebliche automatische Gehaltssprünge unabhängig von den Tariferhöhungen bringen. Und schließlich drängten die Arbeitgeber weiterhin auf eine stärkere Orientierung der Sonderzahlungen am Unternehmenserfolg. Dabei ging es den Arbeitgebern ausdrücklich nicht darum, den Beschäftigten Geld wegzunehmen, sondern die Effizienz der Betriebe deutlich zu steigern und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Branche in schwieriger Zeit entscheidend zu verbessern.

“Der Kunde bucht im Reisebüro nur noch, wenn er dort z. B. gegenüber Internetbuchungen einen echten Mehrwert in Form einer qualifizierten Beratungsleistung bekommt. Deshalb muss eine nachhaltige Leistungsorientierung im Tarifvertrag abgebildet werden,” so Volker Fasbender, der Verhandlungsführer der DRV-Tarifgemeinschaft. Dies zu verweigern und stattdessen 4,5 Prozent Entgeltzuwachs zu fordern, liege an der oberen Grenze des Unwirklichen.

Die DRV-Tarifgemeinschaft (DRV-T) vertritt als Arbeitgeberverband die Interessen von 110 Unternehmen aus der deutschen Reisebranche mit rund 17.000 Beschäftigten gegenüber dem Sozialpartner Ver.di. Die Tarifabschlüsse wurden zwar vielfach in der gesamten Branche mit 70.000 Beschäftigten angewandt. Sie sind jedoch ausschließlich für Mitgliedsunternehmen der DRV-Tarifgemeinschaft bindend, nicht für alle Mitglieder des Deutschen Reisbüro- und Reiseveranstalter-Verbands (DRV).

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