Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn zum Bundes-Rahmen-Lokomotivführertarifvertrag

(Frankfurt am Main) - Fünf Prozent mehr Lohn bei einer Referenzarbeitszeit von 38 Stunden pro Woche und ein vernünftiger Schutz bei Fahrdienstuntauglichkeit für Lokomotivführer. Das sind zwei Kernforderungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in den Verhandlungen zum Bundes-Rahmen-Lokomotivführertarifvertrag (BuRa-LfTV) mit der Deutschen Bahn (DB) am 16. Juli 2010 in Berlin.

Ein Lokomotivführer soll dann je nach Berufserfahrung ein jährliches Bruttoentgelt zwischen 34 000 und 40 000 Euro erhalten. Außerdem können Lokomotivführer − insbesondere nach traumatischen Ereignissen − manchmal keine Züge mehr führen. Der Schutz bei Fahrdienstuntauglichkeit soll die Weiterbeschäftigung des Lokomotivführers garantieren und Lohneinbußen ausgleichen, die bei einem Arbeitsplatzwechsel entstehen können.

Außerdem fordert die GDL die Anwendung des Lokomotivführertarifvertrags auf alle Lokomotivführer der DB, auch in den noch zu gründenden Tochterunternehmen. Durch Ausgründungen versucht die DB derzeit, dass Tarifniveau für Lokomotivführer abzusenken. "Diesen Bemühungen werden wir nachdrücklich entgegentreten", so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.

Weiterbeschäftigung nach Betreiberwechsel

Gewinnt die DB eine Ausschreibung, muss sie sich verpflichten, die bisher beim Vorgängerunternehmen beschäftigten Lokomotivführer mindestens zu den Konditionen des BuRa-LfTV weiter zu beschäftigten. "Bisher wurden diese Lokomotivführer auf die Straße gesetzt und das neue Unternehmen hat, meist mit Förderung der Bundesanstalt für Arbeit, neue Lokomotivführer ausgebildet. Die Arbeitnehmer müssen dann mit ihren Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung sowohl für die Arbeitslosigkeit als auch für die Ausbildung bezahlen und der gut ausgebildete Lokomotivführer schaut in die Röhre", so Weselsky.

Die GDL fordert schließlich die DB auf, ihre hochwertige Lokomotivführerausbildung in all ihren Unternehmen beizubehalten beziehungsweise in neu gegründeten einzuführen.

NE-Bahnen haben Verhandlungsbereitschaft signalisiert

Die GDL hat auch die NE-Bahnen, insgesamt 68 Einzelunternehmen, aufgefordert, kurzfristig Tarifverhandlungen zum BuRa-LfTV aufzunehmen. Diese haben auch schon ihre Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Ein konkreter Termin steht allerdings noch nicht fest. "Unser Ziel ist ein gleiches Lohnniveau für alle Lokomotivführer in Deutschland auf DB-Niveau", so der GDL-Bundesvorsitzende: "Mit dem BuRa-LfTV kann der Wettbewerb auf der Schiene über die Lohnkosten der Lokomotivführer ein für alle Mal beendet werden." Der Wettbewerb wird dann über die intelligentesten Verkehrskonzepte, die umweltfreundlichsten Fahrzeuge, um Sicherheit, Service und um Pünktlichkeit ausgetragen. Das Ergebnis heißt dann: Faire Löhne - fairer Wettbewerb.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Gerda Seibert, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Baumweg 45, 60316 Frankfurt am Main Telefon: (069) 405709-0, Telefax: (069) 405709-129

(el)

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