Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

Teilprivatisierung der DB: Angebotsausdünnung und Arbeitsplatzabbau

(Frankfurt am Main) - Die Teilprivatisierung der Deutschen Bahn wird nach Auffassung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) negative Auswirkungen auf das Fernverkehrsangebot in der Fläche haben. Aufgrund des durch den Einstieg privater Investoren wachsenden Renditedrucks wird es zu Angebotsausdünnungen kommen. „Viele größere Städte von Flensburg bis Konstanz, von Mülheim an der Ruhr bis Cottbus werden nach dem Gutachten der Strategie- und Managementberatung für Aufgabenträger und Verkehrsverbünde (KCW) künftig über keine oder nur über eine erheblich verschlechterte Fernverkehrsanbindung verfügen. Ein weiterer Arbeitsplatzabbau ist damit quasi vorprogrammiert. Aus diesem Grund lehnen wir eine Teilprivatisierung der Deutschen Bahn strikt ab“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky am 23. Mai 2008 in Frankfurt am Main.


Zwei Eisenbahngewerkschaften zwei grundsätzlich verschiedene Positionen

Ihre ablehnende Position zur DB-Kapitalprivatisierung wird die GDL auch in der Öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung des Deutschen Bundestages am 26. Mai 2008 in Berlin vertreten. Hier werden von zwei Eisenbahngewerkschaften zwei grundsätzlich verschiedene Positionen vertreten. Die GDL hat der Transnet vorgeschlagen, gemeinsam gegen die Teilprivatisierung der DB vorzugehen. Darauf hat die GDL jedoch bis heute keine Antwort erhalten, was eine Fortsetzung der Politik gegen die Eisenbahnerinteressen bedeutet.


Länder werden Fernverkehre durch Regionalverbindungen ersetzen müssen

Bereits im Vorfeld dieser Anhörung hat die GDL die Länderverkehrsminister angeschrieben und diese aufgefordert, ihren Einfluss geltend zu machen, damit die von der Großen Koalition beschlossene Teilprivatisierung doch noch verhindert wird. Weselsky weiter: „Um ein Verkehrsangebot im Sinne der Bahnkunden aufrecht zu erhalten, werden die Bundesländer gezwungen sein, die wegfallenden Fernverkehrsverbindungen durch die Bestellung von Regionalzügen zu ersetzen. Dies kann normalerweise nicht in ihrem Interesse sein.“

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Gerda Seibert, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Baumweg 45, 60316 Frankfurt am Main Telefon: (069) 405709-0, Telefax: (069) 405709-40

(tr)

NEWS TEILEN: