"Teilzeitoffensive" ist die beste Familienpolitik
(Berlin) - "Die Probleme müssen bei der Wurzel gepackt werden, statt weiter an den Syptomen herumzudoktern", forderte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer am 25. März in Berlin anlässlich der aktuellen Debatte um die Familienpolitik. Das Hauptproblem sei noch immer die Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. "Neben dem notwendigen Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder muss endlich eine Teilzeitoffensive in Gang gesetzt werden", sagte Engelen-Kefer.
Politik und Arbeitgeber müssten sehr viel kreativer werden, damit Teilzeit auch für qualifizierte Tätigkeiten attraktiver werde, so die Gewerkschafterin. Vorstellbar sei beispielsweise die Förderung familienbedingter Teilzeit, die sich am Modell der Altersteilzeit orientiere. "Ein finanzieller Ausgleich für den Ausfall an Einkommen und Rente kann geleistet werden, wenn in die frei werdenden Stellen Arbeitslose eingegliedert werden. Das ist gleichzeitig ein Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit", sagte Engelen-Kefer.
Die "Allianz" für eine familienfreundliche Arbeitswelt, wie sie Bundeskanzler Schröder fordere, brauche deutliche politische Signale. Die steuerliche Förderung von Familien sei notwendig, reiche aber nicht aus, so die stellvertretende DGB-Vorsitzende. "Durch die Förderung qualifizierter Teilzeit und tarifvertraglich vereinbarter Arbeitszeitmodelle kann ein enormes Beschäftigungspotenzial erschlossen werden", betonte Engelen-Kefer.
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