Pressemitteilung | Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) - HauptgeschÀftsstelle

Telekom will raus aus der Regulierung / Ex-Monopolist ĂŒbt Druck auf Koalitionsverhandlungen aus

(Bonn) - Im Jahre 2005 konnte die Telekom in den Koalitionsverhandlungen "Regulierungsferien" durchsetzen. Jetzt ĂŒben die Lobbyisten des Bonner Unternehmens wieder Druck auf die laufenden Koalitionsverhandlungen aus und gehen einen Schritt weiter: Der Ex-Monopolist will nicht nur Ferien von der Regulierung, sondern möglichst kurzfristig ganz aus der Regulierung der Bundesnetzagentur entlassen werden. Ferner will das Bonner Unternehmen erreichen, bis zur Entlassung aus der sektorspezifischen Regulierung, auch Zugangsnetze der Wettbewerbsunternehmen in die Regulierung aufzunehmen. Vor beiden Bestrebungen der Telekom warnt der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO), in dem unter anderem ĂŒber 30 alternative Anschlussnetzbetreiber zusammengeschlossen sind, ganz eindringlich.

Eine kurzfristige RĂŒckfĂŒhrung der sektorspezifischen Regulierung gegenĂŒber der Deutschen Telekom AG wĂŒrde die bisher erreichten Wettbewerbserfolge unmittelbar gefĂ€hrden, denn:

- nach wie vor stehen 90 Prozent der Teilnehmeranschlussleitungen im Eigentum der Deutschen Telekom AG.

- nach wie vor hÀlt die Deutsche Telekom AG davon 70 Prozent der Anschlusskunden im
eigenen Festnetz.

- auf dieser Basis ist es der Deutschen Telekom AG gelungen, trotz Regulierung ihre Marktmacht aus dem Anschlussbereich auf den DSL-Markt zu ĂŒbertragen, wo sie einen Marktanteil von ĂŒber 50 Prozent erreicht hat.

"Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Ex-Monopolist auch nach ĂŒber elf Jahren Liberalisierung noch immer marktbeherrschend ist und im Teilnehmeranschlussbereich noch kein selbsttragender Wettbewerb herrscht", so betont der BREKO-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Stephan Albers. "Eine kurzfristige Entlassung der Deutschen Telekom AG aus der sektorspezifischen Regulierung muss verhindert werden", sagt Albers. Denn die Entlassung aus der Regulierung wĂŒrde die Planungsgrundlage fĂŒr zukĂŒnftige Investitionen der BREKOMitgliedsunternehmen in eine hochleistungsfĂ€hige Breitbandinfrastruktur negativ beeinflussen und die Realisierung des wettbewerblichen Investitionspotenzials stark gefĂ€hrden. So haben die Mitgliedsunternehmen des BREKO im Jahr 2008 insgesamt ĂŒber 1,1 Mrd. Euro in hochleistungsfĂ€hige Breitbandnetze investiert.

Der BREKO fordert daher, die nachgewiesen hohe Investitionsbereitschaft der infrastrukturbasierten Wettbewerber des Ex-Monopolisten nicht durch eine abrupte VerÀnderung der rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen zu gefÀhrden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) Gaby Meyerhof, Pressesprecherin Hans-Böckler-Str. 3, 53225 Bonn Telefon: (0228) 2499970, Telefax: (0228) 2499972

(el)

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